Bezirk Neunkirchen
Armut erzählt viele Geschichten

Karina Seisenbacher (l.) ist dankbar für die Unterstützung des Tafel-Teams rund um Claudia Haim (r.): "Diese Dankbarkeit lassen andere oft vermissen." | Foto: Santrucek
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  • Karina Seisenbacher (l.) ist dankbar für die Unterstützung des Tafel-Teams rund um Claudia Haim (r.): "Diese Dankbarkeit lassen andere oft vermissen."
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Drei Menschen, drei Schicksale. Das bisschen Geld, das zur Verfügung steht, fressen die Grundbedürfnisse auf.

Mussten Sie bereits Schulden machen, um über die Runden zu kommen?

BEZIRK. Die höheren Kosten für Wohnen, Sprit und Lebensmittel treffen manche besonders hart. Zum Beispiel Pensionistin Katalin Kerschbaum. Sie hilft seit eineinhalb Jahren in der Küche des Ternitzer Sozialmarktes mit, ist aber gleichzeitig seit gut vier Jahren Sozialmarkt-Kundin.

"Die Lage hat sich verschlechtert"

Warum? "Weil sich die Lage verschlechtert hat. Hier kann ich mit meiner kleinen Pension preiswert einkaufen", so Kerschbaum. Die Lebensmittelpreise im Soogut-Markt liegen bei etwa einem Drittel der Preise, die gewöhnlich aufgerufen werden. Die Zahl der Bedürftigen steigt. Rebekka Gäßler von der Soogut-Marktleitung spricht von rund 300 Kunden täglich. Das ist knapp doppelt so viel wie vor eineinhalb Jahren. Inzwischen auch viele Menschen die Soogut-Menüangebote: "Weil's billiger ist, als selbst einzukaufen und zu kochen", so Gäßler.

"Wenn ein Monat knapp wird, streckt mir meine Schwester z.B. 50 Euro vor."
Karina Seisenbacher

Karina Seisenbacher. | Foto: Santrucek

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei "der Tafel" des Roten Kreuzes Neunkirchen. Claudia Haim führt die Tafel: "Wir haben 110 bezugsberechtigte Klienten. Je nachdem, wie viele Personen diese mitnehmen, kommen wir auf ca. 300. Das ist weniger als noch vor einem Jahr, weil ukrainische Flüchtlinge abgereist sind. Dafür sind Flüchtlinge aus dem Osten sichtbar wie Syrer, Afghanen, Palästinenser."

"Es bleibt fast nichts übrig"

Claudia Haim. | Foto: Santrucek

Haim ist Mindestpensionistin und muss mit 1.155,84 Euro monatlich auskommen. "Die Miete für meine 56m2 Wohnung beträgt kalt 525 Euro. Übrig bleibt fast nichts", so Haim. Die alleinerziehende Mutter Karina Seisenbacher hat einen 35-Stunden-Job. Dennoch kommt sie ohne der wöchentlichen Lebensmittel von der Tafel nicht über die Runden: "Wenn ich die Schachtel hole, wird daraus gekocht." Ansonsten beschränken sich Einkäufe auf die Grundnahrungsmittel, Reis, Kartoffeln und etwas Gemüse. Die Teuerungen stürzen so manchen in Schulden und benötigen Hilfe von der Schuldnerberatung. Seisenbacher: "Ich habe maximal private Schulden bei meiner Schwester. Aber es gibt sicher genug Leute, mit Schulden ohne Ende.

Wissenswertes
Im Industrieviertel führte die Schuldnerbreratung im Vorjahr 2.881 Beratungen durch; davon waren 1.774 Männer und 1.107 Frauen.

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