Aus Überfall wurde laut Opfer eine Vergewaltigung

NEUNKIRCHEN, GLOGGNITZ, WIENER NEUSTADT. Mit einem Paukenschlag endete eine Gerichtsverhandlung in Wiener Neustadt am letzten Donnerstag.

Drei Jugendliche auf der Anklagebank

Der Prozess gegen drei Jugendliche mit Migrationshintergrund begann mit deren Schuldgeständnissen, dass sie im heurigen Sommer in den Freibädern von Gloggnitz und Neunkirchen Badegästen Geldbörsen und Handys gestohlen hatten. Neun Fälle waren in diesem Zusammenhang bekannt.

Unter Tränen von Vergewaltigung erzählt

Weiters gaben die Burschen im Alter von 16 und 17 Jahren zu, am Bahnhof Gloggnitz einer Frau Geldbörse und Handy gestohlen zu haben. Die drei gaben an, dass die Frau sie nach ihrer Herkunft gefragt habe, danach Geld gewechselt haben wollte, um am Bahnhofs-WC Kondome zu kaufen und dann mit ihnen am WC ins Gespräch gekommen sei. Auf die Frage, für wen sie die Kondome brauche soll sie geantwortet haben, "vielleicht für euch". Danach soll einer der Burschen sie geküsst haben, während die anderen ihre Börse und ihr Handy mitgenommen hatten, Als die Frau lauthals ihre Wertgegenstände verlangt habe, seien sie davon gelaufen.
Als das Opfer, eine Thailänderin, dann vor Gericht, mittels Dolmetscher, vernommen wurde, stellte sich die Sache allerdings völlig anders dar. Unter Tränen gab die Frau an, dass es "zu ein bisschen Sex gekommen ist". Auf die Frage von Richterin Harbich, ob sie freiwillig mitgemacht habe, verneinte die Frau und gab an, "dass zwei sie gehalten hätten". Daraufhin wurde die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen.
Der Prozess wurde mit Urteilen für die Diebstähle beschlossen, Ein Angeklagter wurde zu 13 Monaten, die beiden anderen zu je 12 Monaten bedingt verurteilt. Die mögliche Vergewaltigung wird nun durch Ermittler überprüft und danach, falls Anklage erhoben wird, eigenständig verhandelt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.