Ein Herz für Kröten
Am Fahrrad und mit einem Kübel bewaffnet, rückt Kurt Nemeth (78) in Strelzhof zum Krötenretten aus.
WILLENDORF. "Unsere Amphibien sind auf helfende Hände angewiesen", schildert der Putzmannsdorfer Biologe, Tierarzt und ausgesprochene Kröten-Freund Dr. Herbert Schramm.
Ein Dutzend dieser helfenden Hände kommt aus Willendorf. Kurt Nemeth und Gleichgesinnte gehen Februar bis April regelmäßig auf Kröten-Patrouille entlang der Amphibienzäune. Ihr Einsatzgebiet: Strelzhof. Nemeth: "Entlang des Zauns sind 26 Kübel eingegraben. Zwei Mal täglich, am Morgen und gegen Abend, schauen wir nach, ob Kröten oder Lurche hineingefallen sind." Je nach Witterung – das ideale Wanderwetter ist warm und feucht – landen unterschiedlich viele Tiere in den Kübeln.
Amphibien-Schwund
"Vor einigen Jahren hatten wir an einem einzigen Abend weit mehr als 100 Kröten zu transportieren", erzählt Nemeth. Schramm: "Leider werden die Amphibien insgesamt weniger, was an der Biotop-Armut liegt. Im Vergleich zu früher sind heute viel mehr Biotope trocken."
Schutz vor Räubern
Die Amphibien werden mit viel Fingerspitzengefühl über die Straße zum nahen Teich gebracht. Das bewahrt die Kröten, Frösche und Feuersalamander auch davor, Beute von Raubtieren zu werden. Schramm bittet Autofahrer: "Langsamer fahren, um während der Krötenwanderung die Tiere nicht zu gefährden."
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