EU fördert Bildung und Wissen

Im Vinodukt wurde schon vor mehr als einem Jahrzehnt mit guten Tröpferl, die entlang der Südbahn gedeihen, angestoßen. | Foto: RAXmedia
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  • Im Vinodukt wurde schon vor mehr als einem Jahrzehnt mit guten Tröpferl, die entlang der Südbahn gedeihen, angestoßen.
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BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). In der laufenden Förderperiode wurden bisher 69 Projekte eingereicht - 45 davon erhielten bereits eine positive Förderzusage – zugesagtes Fördergeld in der Höhe von über zwei Millionen Euro für die Region NÖ-Süd.
"Der thematische Spannungsbogen reicht von Projekten, die den Zusammenhalt in der Region stärken und die Inklusion fördern, zu Maßnahmen, die den Erhalt der natürlichen Ressourcen im Fokus haben bis hin zu Tourismusprojekten und Projekten rund ums Thema Welterbe Semmering-Eisenbahn", erläutert Katharina Schörner vom LEADER-Management.

Bildung ist Herzensangelegenheit

Mehr als die Hälfte der aktuellen Förderperiode (LE 14-20) liegt bereits hinter uns, und es lässt sich ein thematischer Trend in den Projekteinreichungen ablesen – LEADER-Region NÖ-Süd Obmann LAbg. Vize-Bgm. Mag. Christian Samwald dazu: „Es freut mich, dass eine hohe Anzahl an Vorzeige-Projekten, im Bereich Förderung des Miteinanders und der Bildung umgesetzt wurden – Themen, die mir besonders am Herzen liegen.“
Die Zahl der Leuchtturm-Projekte, ist groß - „Mediative Friedenpädagogik“ ist zum Beispiel eines davon: An 14 Schulen wurden in der Region Workshops veranstaltet, in denen SchülerInnen Anti-Gewalt und Anti-Mobbing-Strategien erarbeitet konnten.
Auch das Projekt „Zeitreise“, eingereicht durch die Stadtgemeinden Ternitz, ist erwähnenswert – SchülerInnen an drei Ternitzer Schulen, begaben sich auf eine spannende Reise mit ihren Großeltern – eine Zeitreise. Wie war das Kindsein zu Großelterns Zeiten? Die Kinder befragten ihre Großeltern und verglichen das Gehörte mit dem eigenen Leben heute. Geschichten von Alt und Jung wurden im Rahmen von Veranstaltungen live von SchauspielerInnen des SOG. THEATERs zurück gespiegelt.
In den Kleinregionen der LEADER-Region NÖ-Süd wurden auch Schulmappen entwickelt, die den SchülerInnen Wissen rund um ihre Region auf spielerische Weise näher bringen soll – wie beispielsweise „Raxi“, die Lokomotive. Sie macht in den Lernunterlagen für Volksschüler der Kleinregion Schwarzatal eine Reise durch die Welterbe-Region.

Drei Projekte möchten wir stellvertretend für die vielen anderen hervorragenden Projekte genauer vorstellen:

Regionale, nachhaltige Ernährung an Schulen

Das Umweltbildungszentrum kulturGUTnatur mit Workshop-Leiterin DI Karoline Karpati und DI Elke Szalai MA von ‚Planung & Vielfalt‘ als Projektleiterin begleiten im Auftrag der LEADER-Region NÖ-Süd drei Schulen durch zwei spannende Schuljahre, die ganz im Zeichen von regionaler und gesunder Ernährung stehen. Die Projektziele, ist Lust auf Produkte aus der Region zu machen, um die Schuljause regional und nachhaltig zu gestalten. Dieses Wissen sollen die SchülerInnen anschließend auch zu Hause einbringen. Außerdem sollen ProduzenIinnen mit ihren Produkten in den teilnehmenden Schulen vorgestellt werden.
Mit dabei sind die NMS Ternitz mit ihren vier zweiten Klassen, die NMS Winzendorf und VS Winzendorf mit allen ihren Klassen.
Das zweite Projektjahr beginnt am morgigen 21.November und startet mit Workshops an der NMS Winzendorf. Es sind die dritten von vier Workshops, die die Schülerinnen der NMS Winzendorf durchführen, die Themen sind jahrgangsmäßig gestaffelt:
1. Jahrgänge: Wintergemüse - Gesundes aus der Region- Die Schülerinnen lernen regionales Wintergemüse als klimaschonende Alternative zu weit gereistem Gemüse- und Obst mit allen Sinnen kennen, und erhalten über die Arbeit mit dem Saisonrad auch einen Einblick über den Ablauf der Obst- und Gemüseverfügbarkeit bei uns im Jahresverlauf.
2. Jahrgänge: Mein klimaschonendes Ernährungstagebuch - Bei diesem Workshop wird wir dem Ess- und Trinkverhalten der Schülerinnen nachgegangen, im Bezug auf die Gesundheit und den Klimaschutz. Klimaschonende regionale und gesunde Alternativen werden aufgezeigt, Verkostungen und eine gesunde klimaschonende Jause am Ende runden den Workshop ab und machen Lust auf mehr.
3. Jahrgänge: Meinen eigenen Einkauf klimafreundlich gestalten - Hier erarbeiten die Schülerinnen mit unterschiedlichen Methoden wie ein regionaler, klimaschonender Einkauf besonders auch in der kalten Jahreszeit gut gelingen kann, eine klimaschonende Jause rundet den Workshop ab.
4. Jahrgänge: Check the Energy - Mit den Schülerinnen im Workshop wird gemeinsam thematisiert, wieviel Energie Lebensmittel bereits verbraucht haben, bevor sie auf unserem Teller landen (Produktion, Transport – Unterschied weite Transportwege – regionale Lebensmittel), aber auch wieviel Energie sie unserem Körper geben und in welcher Form. Eine klimaschonende Jause rundet den Workshop ab. Die nächsten Workshops an der NMS Ternitz und der VS Winzendorf und finden im Jänner und Februar 2019 statt.

Ausbildung regionale KulturvermittlerInnen

Im regionsübergreifenden Projekt (Region Bucklige Welt-Wechselland ist Kooperationspartner), geht es um die Vernetzung und die Weitergabe von regionalem Wissen mittels Ausbildung zu KulturvermittlerInnen in den Gemeinden der Semmering-Rax-Region. Getragen wird das Projekt von der Kleinregion Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax, koordiniert von der Kleinregionsmanagerin Dr. Alexandra Farnleitner-Ötsch.

Die bevorstehende NÖ Landesausstellung 2019 gab den Impuls zur Umsetzung dieses Vorzeige-Projektes, hat sie doch gezeigt, dass derzeit noch deutlich zu wenige ausgebildete Personen in der Region Kulturvermittlungsangebote anbieten. Die, über die LEADER-Förderschiene unterstützte, umfassende Ausbildung „Regionale KulturvermittlerInnen“ soll nun Abhilfe schaffen – 17 Interessierte nehmen an den Kursen teil und werden künftig ihr Wissen rund um die Welterberegion an BesucherInnen weitergeben – wobei es nicht nur um ‚bloße Wiedergabe‘ geht, denn die KursteilnehmerInnen werden in der Kunst des professionellen Storytellings geschult, also dem Erzählen von mitreißenden Geschichten, die bei Alt & Jung die Lust auf Geschichte wecken. Im kommenden März starten die Praxisübungen mit einer ersten Exkursion von Gloggnitz bis Mürzzuschlag.

Mädchenbroschüre mit Format

Umgesetzt wurde das, von der LEADER-Region NÖ Süd initiierte und getragene Projekt, von der Jugend- und Suchtberatungsstelle Auftrieb/LOTTA Plattform für Mädchenarbeit des Vereins Jugend & Kultur. Nach dem Vorbild einer Infobroschüre für Mädchen aus dem Jahr 2009 entwickelte Projektleiterin Mag. (FH) Martina Gröschl eine neue Broschüre.

Das neue Info- und Begleitheft im Taschenformat beinhaltet zehn aktuelle Themengebiete wie Sexualität, Ritzen, Körperbilder, Schule & Ausbildung, Social Media etc. sowie die dazugehörigen Internetseiten und regionalen und überregionalen Beratungsstellen und Kontakte. Martina Gröschl skizziert: „Die Broschüre ist gerade im ländlichen Bereich ein Anknüpfungspunkt für alle Mädchen, besonders auch Mädchen mit Migrationshintergrund. Leider haben Mädchen im ländlichen Raum und speziell Mädchen aus anderen Kulturkreisen weniger Zugang zu professioneller Beratung und Unterstützung und werden auch durch andere Jugendangebote kaum erreicht. Es müssen längere Wegstrecken zurückgelegt werden, und oft fehlen Informationen zu entsprechenden Einrichtungen.“
An folgende Schulen der 3. Und 4. Klassen wurde die Broschüre verteilt: NMS Puchberg, Europäische Mittelschule Grünbach am Schneeberg, Neue NÖ Mittelschule Markt Piesting, NMS Payerbach, Neue NÖ Mittelschule Pernitz/PTS Pernitz, Neue NÖ Mittelschule Reichenau/PTS Reichenau, NMS Schwarzau im Gebirge, Neue NÖ Mittelschule Winzendorf, NMS Gloggnitz (Sport), Neue NÖ Mittelschule Neunkirchen, Augasse, NMS Neunkirchen, Schöllergasse, PTS Neunkirchen, NMS Ternitz-Pottschach, NMS Ternitz, PTS Ternitz

Vinodukt in Payerbach

Das Vinodukt in Payerbach ist eine einzigartige Vinothek. Sie ist im nördlichen Bogen des längsten Viadukts der Semmeringbahn untergebracht. Zusätzlich zu den Weinen aus Gebieten entlang der Südbahn vermittelt eine Multimedia-Installation Wissen über die historische Ghegabahn, die seit 1998 als erste Eisenbahnstrecke zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
„Tourismus und kulinarische Genüsse gehören einfach zusammen. Wenn beides auch noch mit High-Tech bereichert wird, ist das ein durch und durch attraktives Konzept“, ist Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav überzeugt.

Die Semmeringbahn war die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas. Sie wurde von Carl von Ghega geplant und 1854 eröffnet. Schon damals wurde sie als "harmonische Kombination von Technologie und Natur" angesehen. Sie schlängelt sich durch steile Felswände, überquert Brücken und Viadukte, verschwindet immer wieder in einem der 15 Tunnels und bietet wunderschöne Ausblicke auf das Schwarzatal und das Semmeringgebiet.
Payerbach, der Ort, an dem die Bergstrecke hinauf zum Semmeringpass beginnt, wahrt das Andenken an den Erbauer der Bahn durch die Belebung von zwei gewölbeartigen ehemaligen Sprengkammern im Viadukt über die Schwarza und hier wurde als besondere Attraktion vor rund eineinhalb Jahrzehnten das Vinodukt geschaffen. Das rundum modernisierte Vinodukt ist ein architektonisches, multimediales und kulinarisches Gesamterlebnis, das immer mehr Interessierte besuchen.
Der Verein „Vinoduktfreunde Payerbach“ pflegt das Erbe von Carl Ritter von Ghega in der Kombination aus Museum und Vinothek. Eine Multivisionsshow erzählt mit von sechs schwenk- und drehbaren Videoprojektoren die Geschichte vom Bau der Semmeringbahn. Anschließend können die BesucherInnen die Sinnesreise kulinarisch fortsetzen und diverse Weine verkosten, die entlang der Südbahn von Wien bis Triest gedeihen. Als Vorbereitung auf die Landesausstellung, die 2019 in Wiener Neustadt stattfindet, wurden zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um den Gästen noch mehr Qualität und Komfort während ihres Besuches zu bieten.
„Im Rahmen des Kompetenzfeldes Kultur und Kulinarik unserer Tourismusstrategie legen wir besonderen Wert auf die Vermarktung solcher Attraktionen als buchbares Produkt. Mit dem Vinodukt ist das wirklich ausgezeichnet gelungen“, skizziert Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav.
Die Gloggnitzer Bürgermeisterin Irene Gölles, Obfrau der LEADER-Region NÖ Süd und zuständig für die Weltkulturerberegion Semmering-Rax ergänzt: „Die Semmeringbahn ist das zentrale Thema für unsere Region. Rund um dieses historische Erbe ergeben sich viele Möglichkeiten, den Tourismus zu stärken. Das Vinodukt zeigt vor, wie’s geht.“
Die LEADER-Region NÖ Süd hat gemäß ihrer lokalen Entwicklungsstrategie das Projekt zur Förderung ausgewählt. Es wird mit Unterstützung von Land und Europäischer Union über LEADER Fördermittel gefördert. Das Land Niederösterreich hat die Unterstützung aus Mitteln des EU–Programms LE / LEADER und der ecoplus Regionalförderung beschlossen.

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