Feuer: Ermittlungen gegen einen Asylanten
Inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass ein Flüchtling das Feuer auslöste.
GRÜNBACH. "Aufgrund der bisherigen Aussagen hat der Brand in einem Zimmer, in welchem sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Männer aufhielten, begonnen und ist nicht durch Einbringung fremder Zündquellen bzw. durch Personen außerhalb der Unterkunft verursacht worden", hieß es am Freitag aus der Landespolizeidirektion.
Asylwerber als Brandstifter?
Inzwischen sind die Ermittler wieder einen Schritt weiter. Demnach soll ein Bewohner verdächtig sein, das Feuer ausgelöst zu haben. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt. Das Feuer wütete in den Morgenstunden des 1. Jänners in einer Asylunterkunft in Grünbach (www.meinbezirk.at berichtete).
You speak dialekt?
Am Rande des Brandereignisses trugen sich auch allerlei Kuriositäten zu. So berichtet Rot Kreuz-Landesvize Josef Schmoll – er war als einer der ersten Rot Kreuz-Leute vor Ort – von "kleineren Schwierigkeiten": "Es gab deutliche Sprachbarrieren. Wenn die Leute überwiegend nur Englisch können und jemand sagt im Dialekt: "Geht's dort rüber", kann man nicht erwarten, dass die Flüchtlinge wissen was zu tun ist."
Um 4 Uhr Bus organisiert
Kurios mutet auch an, dass zwar 54 Flüchtlinge in Grünbach gemeldet waren, aber beim Brand nur 29 zuhause waren. Rot Kreuz-Bezirkskommandant Walter Grashofer zur Einsatznacht selbst: "Ein Rot Kreuz-Kollege, der Buschauffeur ist, machte in Aspang Sanitätstdienst. Wir haben ihn gegen einen aus Grünbach ausgetauscht. Und der Busfahrer ist dann um 4 Uhr früh zur Busfirma gefahren und hat einen Bus geholt, damit wir die Flüchtlinge in das Quartier nach Traiskirchen fahren konnten." Längere Diskussionen gab es auch, damit die Brandopfer in den Bus einsteigen. So waren zehn Flüchtlinge nur mit großen Mühen zu überzeugen, dass sie mitkommen sollen. Und vier sollen – so berichten Anwesende – überhaupt lieber mitten in der Nacht weg marschiert sein.
Unbürokratische Hilfe – egal, ob ein Brandstifter dabei war
Das Rote Kreuz war mit 33 Mitarbeitern, darunter vier Ärzten (darunter die ansässigen Mediziner Dr. Karner und Dr. Pietsch) und vier Mitarbeitern des Kriseninterventionsteams vor Ort. "Der jüngste Helfer war gerade einmal 19 Jahre alt", so Grashofer.
Macht es einen Unterschied für die Helfer, wenn sie wissen, dass das Feuer gelegt wurde? Josef Schmoll: "Wenn 29 da waren und einer hat Mist gebaut, können die anderen nichts dafür." "Es macht für uns keinen Unterschied, weil wir nicht nach Tätern fragen, sondern Hilfe unbürokratisch zu Teil werden lassen", ergänzt Grashofer.
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