Frauen sind kein Freiwild: Wo Lüstlinge zuschlagen
In einem Jahr hat sich die Zahl der sexellen Belästigungen so gut wie verdoppelt. Tatorte sind selten dunkle Gassen.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Im Rahmen einer "Lichttour" wurde gemeinsam mit Polizeibeamten das Neunkirchner Zentrum abgeschritten (die BB berichteten). Dabei wiesen Frauen die Ordnungshüter auf Punkte hin, wo sie sich sich mangels Beleuchtung unwohl fühlen. Denn die Angst vor Übergriffen spaziert in diesen dunklen Winkeln immer mit.
Allerdings nicht ganz zu Recht, wie die Statistik belegt. Sicherheitskoordinator Peter Beisteiner zu den Bezirksblättern: "Denn 63 Prozent der Übergriffe geschehen durch Bekannte."
Das sagt die Statistik
Beisteiner hat sich die Zahl der Gewaltdelikte an Frauen und die sexuellen Übergriffe in den vergangenen zwei Jahren im öffentlichen Raum näher angesehen: "Gewaltdelikte kommen da so gut wie nicht vor." Sexuelle Belästigung hingegen schon. Insgesamt wurden im Vorjahr 18 Fälle von sexueller Belästigung von Frauen angezeigt.
"Grundsätzlich ist Neunkirchen gut beleuchtet. Bei einzelnen Stellen fühle sich Frauen unwohl."
Peter Beisteiner, Sicherheitskoordinator
Vier Fälle waren öffentlich
"Allerdings ereigneten sich davon im Bezirk Neunkirchen nur vier im öffentlichen Raum", so der Sicherheitskoordinator. Dennoch bedenklich: die Zahl sexueller Übergriffe – und da fällt alles, von verbaler Belästigung bis hin zum Antatschen hinein – stieg von zehn Anzeigen (2016) auf 18 (2017). Allerdings sind das nur die angezeigten Delikte. Beisteiner geht von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus.
Zurück zur Lichttour: In vier Gruppen wurde die Neunkirchner Innenstadt durchquert. Es ging vom Bahnhof in die Stadt und von der Polizeiinspektion Neunkirchen durch den Stadtpark und die Innenstadt.
Die drei Problemzonen
Dabei wurden die Ordnungshüter auf folgende Probleme aufmerksam gemacht:
- Wo der Badhaussteig in die Mühlgasse einmündet. Hier ist es dunkel und laut (Wehr rauscht)
- die Parkgasse ist schlecht beleuchtet und bietet viele dunkle Nischen
- ein Schotterparkplatz nach der Elisabeth-Brücke Richtung Schafferhofergarten wird als schlecht beleuchtet wahrgenommen
Tipps der Polizei
- Empfohlen wird ein Taschenalarm.
- Von Waffen wird abgeraten. Diese können Täter gegen ihre Opfer verwenden.
- Die beste Verteidigung ist die Flucht.
- Gehen Sie aufmerksam durch die Gassen.
- Fühlen Sie sich unwohl, halten Sie den Taschenalarm griffbereit oder telefonieren Sie laut. Weisen Sie auf Ihren Standort hin.
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