Trattenbach
Hick-Hack um alte Villa

- Die Villa soll den Besitzer wechseln, wenn Gemeinde und Klein & Meerkatz sich einigen können. Die Brücke davor ist auch ein Streitpunkt.
- hochgeladen von Thomas Santrucek
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Johann Meerkatz und Alexandra Klein wollen Trattenbachs Fabriks-Villa vor dem Abbruch bewahren. Doch die Verhandlungen mit der Gemeinde gestalten sich schwierig.
Alexandra Klein und Johann Meerkatz erstanden 2019 die ehemalige Weberei in Trattenbach und nutzen sie als Warenlager. Auch die historische Villa gegenüber der Fabrik hat es den Beiden angetan. Das Paar will das seit Jahren verfallende Gebäude retten, sanieren und für die Zukunft bewahren.
"Es geht um Details"
Seit geraumer Zeit stehen Klein und Meerkatz daher in Verkaufsverhandlungen mit der Gemeinde Trattenbach. Die Gespräche erweisen sich als schwierig. Dabei herrsche bei den großen Brocken Klarheit. "Wir bekommen 12.000 Euro in bar für die Villa und zwei Grundstücke, die man noch erschließen müsste", erklärt Bürgermeister Johannes Hennerfeind. Die besagten Grundstücke umfassen rund 900 und 700 Quadratmeter und wären gut für den Wohnbau geeignet. Also ein gutes Geschäft für die Gemeinde, zumal man bereits Abbruchpläne für die Villa geschmiedet hatte. – Und das käme die Gemeinde teuer.
Aber: "Es geht noch um Details", betonte Hennerfeind im Bezirksblätter-Gespräch. Und eben diese Details wirken sich nachteilig auf eine Einigung zwischen der Gemeinde und Klein & Meerkatz aus.
"Wir hätten gerne einen Puffer von 3x15 m; also rund 45 Quadratmeter. Und das will Klein nicht", so der Ortschef.
Alexandra Klein und ihr Anwalt, Klaus Haberler, können das Beharren der Gemeinde auf diesen Puffer nicht nachvollziehen, denn: "Die Gemeinde übermittelte uns bereits im Jänner dieses Jahres einen Plan mit den bereinigten Grenzen. Und dann plötzlich kam dieser Sinneswandel mit dem Grünstreifen."
Die Brücken-Debatte
Auch die Sanierung der Brücke, die als Zufahrt zur Fabrik, zum Bauhof und zur Villa dient, bleibt bis zu einer Einigung ungelöst. "Wenn meine Mandanten nicht zustimmen, steht die Mühle", betont der Anwalt von Klein & Meerkatz. Schließlich benötigt die Gemeinde für eine Brückenerneuerung einen Teil des Grundes im Besitz von Klein & Meerkatz. "Eine wasserrechtliche Bewilligung gibt es nur, wenn meine Mandaten unterschreiben", so Haberler. Dazu kommt, dass die Gemeinde auf eine (teure) neue Brücke der Klasse I besteht, während ein Kostenvoranschlag der Fabriksbesitzer eine wesentlich günstigere Variante favorisiert. Überhaupt sei die Brücken-Diskussion zu hinterfragen, da bereits eine zweite (sanierte) Brücke existiert. Haberler: "Der Ball liegt nun bei der Gemeinde."




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.