Lehrerin bricht Schweigen
Heiz-Zores, Hygiene-Mängel und neuerdings auch Diebstähle – die Auswüchse in der Neunkirchner Steinfeld-Volksschule.
NEUNKIRCHEN. Die 15,9°C in der Volksschule Steinfeld am 27./28. Oktober (die BB berichteten) sorgen weiter für Zores. Nicht alle Angaben der Schulverwaltung sind für Ilse Steiner, selbst Lehrerin in der Steinfeld-Volksschule (und SPÖ-Stadträtin) nachvollziehbar.
„Kollegin hat gemessen“
Auch wenn die Schulverwaltung nicht die 15,9°C in der Schule bestätigen kann, Steiner kann es: „Die Kollegin hat die Temperatur selbst gemessen. Wahr ist auch, dass die Schule am 27./28. Oktober keinen Strom hatte und keine Heizung funktionierte.“ Dies liege daran, dass die alten elektrischen Leitungen in der Schule nicht für elektrisches Heizen ausgelegt seien. Steiner: „Die Leitung ist überfordert, weil neben den Radiatoren auch die Luftentfeuchter über den Stromkreis laufen.“
Die Lehrer selbst würden die Heizungen nicht ausschalten. „Sondern die Arbeiter“, so Steiner: „Dienstrechtlich sind wir gar nicht befugt, uns um Elektrisches zu kümmern.“ Am 3. November überzeugte sich Pflichtschulinspektor Rudolf Hornung von den Bedingungen, die in der Steinfeld-Schule herrschen.
Diebstähle in den Klassen
Inzwischen sind nämlich zum Ärger mit dem Heizprovisorium andere „Mängel“ dazu gekommen. Steiner berichtet: „Die Türzargen werden ausgewechselt. Daher lassen sich vorübergehend drei Klassen nicht versperren.“ Eine Situation, die Langfinger skrupellos ausnutzten. „Markenturnschuhe, Shirts und sogar Zuckerl, die für die Schüler als Belohnung gedacht sind, wurden entwendet. Die Direktorin hat bereits Anzeige erstattet“, weiß Steiner.
Ein eklatantes Staub-Problem
Als „den Gipfel der Vorkommnisse“ bezeichnet Steiner allerdings, dass im Zuge der Arbeiten Tische, Sessel und sogar die Trinkgläser von Schülern mit Staub überzogen waren. Steiner: „Am 3. November haben die Lehrer deshalb in der früh das alles geputzt. Auch das ist nicht Teil des Dienstrechtes.“
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