Rassismus-Tumult am Sportplatz
Nach einer Auseinandersetzung mit einem Afrikaner kämpft der Ternizer FPÖ-Gemeinderat Roland Schallert mit Rassismus-Vorwürfen.
TERNITZ. Ein FPÖ-Gemeinderat, ein Afrikaner und rassistische Äußerungen – diese Mischung passt für manche einfach ganz klar zusammen.
Der Ternitzer FPÖ-Gemeinderat Roland Schallert wurde von den Bezirksblättern darauf angesprochen, dass sein Name im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung mit einem Afrikaner fiel.
Schallert ist um Aufklärung bemüht. "Ich bin beim Fußballverein Sektionsleiter-Stellvertreter und versah an diesem Tag Ordnerdienst. Es wurde auch viel getrunken", so Schallert.
Die Mutter eines jungen Spielers und ihr Schwager – ein Afrikaner – seien auch dabei gewesen. Schallert: "Ich bin U10-Trainer und kenne die Familie des Jungen seit Jahren. Da gibt es keine Anfeindungen."
Getränk als Auslöser
Laut Schallert habe es sich aber beim Gestikulieren ergeben, dass er ein Getränk über die Hose des Dunkelhäutigen schüttete: "Unabsichtlich", beteuert Schallert und fügt hinzu: "Er hat gleich angefangen wüst zu schimpfen. Ich bot ihm an, dass er die Hose in die Reinigung bringen soll und der ASK Ternitz kommt dafür auf. Aber er ließ sich nicht beruhigen."
Dann spielte Schallert die Ordnerdienst-Karte aus. Der FPÖ-Gemeinderat: "Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass ich hier Ordner bin und ihn, wenn er will, bei der Tür rausbegleite. Und dann hat sich eine Frau eingemischt und gemeint, warum ich den Neger rausschmeißen möchte?"
Die Hand gereicht
Es folgte eine lautstarke Diskussion mit dieser Frau. Irgendwann beruhigte sich die Situation wieder. Schallert: "Dieser Mann und ich haben uns auch die Hand gereicht. Ich habe viel später erfahren, dass mein Name auch in Schlöglmühl im Zusammenhang mit Rassismus gefallen ist."
Schallert beteuert, dass dem nicht so ist. "Ich habe zu den Kindern am Fußballplatz immer gesagt, sie sollen ihren Eltern sagen, dass ich Freiheitlicher und Gemeinderat bin, um etwaige Probleme aus dem Weg zu räumen." Schallert gab mittlerweile allerdings seine Ordnertätigkeit auf. Der FPÖ-Gemeinderat: "Wenn ich als Ordner etwas zu tun habe, und es trifft nochmals einen Ausländer heißt's sonst gleich: Eh klar, der Blaue."
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