Rollstuhlfahrer zahlen drauf
Nach dem renovierten Bahnhof Neunkirchen sorgt die Haltestelle St. Egyden bei Rollstuhlfahrer für Unmut.
NEUNKIRCHEN/ST. EGYDEN. 22 Mio. € kostete die Sanierung des Bahnhofs Neunkirchen – und doch ist er nicht so barrierefrei geworden wie es die Benutzer gerne hätten (die BB machten den Test).
Auch der Bahnhof St. Egyden ist keineswegs rollstuhlfahrer-freundlich. Franz S., selbst vormals bei den ÖBB: „Ich wohne neben dem Bahnhof. Und doch brauche ich mit dem Rollstuhl 25 Minuten bis ich am Bahnsteig bin.“
Barrierefrei ist Ansichtssache
Denn der Bahnhof St. Egyden verfügt über gar keinen Lift. "Der Bahnhof St. Egyden wurde 2012 im Zuge der Errichtung der Unterführung, die direkt unterhalb des Bahnhofes liegt, barrierefrei gestaltet – und zwar mittels Errichtung von Rampen zu den Bahnsteigen auf beiden Seiten des Bahnhofes", betonen die ÖBB. Und doch ist barrierefrei ein sehr dehnbarer Begriff. Dem 68-jährige Rollstuhlfahrer Franz S. bleibt nämlich nur der beschwerliche Weg durch die Unterführung, wo er im Rollstuhl eine Schleife über die Fahrbahn zur Park & Ride-Anlage und zum Bahnsteig machen muss.
Zweiten Automat, bitte
Dazu kommt, dass nur ein Ticket-Automat beim Bahnsteig neben der Park & Ride-Anlage aufgestellt wurde. Sehr unpraktisch. Franz S.: „Wenn ich nämlich nach Neunkirchen fahren will, muss ich wieder die ganze Runde fahren, damit ich zum richtigen Bahnsteig komme.“ Ist zumindest ein zweiter Ticket-Automat denkbar? "Derzeit sind alle Bahnhöfe und Haltestellen entsprechend ihrer Frequentierung mit einer bestimmten Anzahl an Ticketautomaten ausgestattet", heißt es aus dem ÖBB-Büro. Man bedanke sich aber für den Hinweis und werde evaluieren, ob für den Ticketautomaten am Bahnhof St. Egyden ein neuer Standort gefunden werden könne.
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