Semmeringröhre: Peter Derl wittert Amtsmissbrauch
"Wenn man mit einer Anzeige zweieinhalb Monate nichts macht, was ist das dann?", fragt Peter Derl von "Stopp dem Tunnelwahn".
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Gar nicht zimperlich ist der Initiator der Bürger-Initiative "Stopp dem Bahn-Tunnelwahn" Peter Derl, wenn es um die Rolle der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen zur Einhaltung des verordneten Baustopps für die Semmeringröhre geht.
Derl geht sogar soweit, dass er in einem offenen Brief an den Landeshauptmann die Frage aufwirft, ob die Behörde unter Alexandra Grabner-Fritz nicht Amtsmissbrauch betreibt. Der Göstritzer dazu: "Wenn man mit einer Anzeige zweieinhalb Monate nichts macht, was ist das dann? Der Verdacht kommt hoch, dass das lange Liegenlassen Methode ist."
"Komplexe Rechtslage"
In den Reihen der Bezirkshauptmannschaft will man davon nichts wissen. Warum dann die Verzögerungen mit der Anzeige? BH-Vize Martin Hallbauer auf Bezirksblätter-Anfrage: "Die komplexe Rechtsfrage wird nach wie vor geprüft."
Befürworter der Bahn an sich
Wie Derl klarstellt, hat er nichts gegen die Bahn an sich. Im Gegenteil. "Die Bahn wäre eine Entlastung für die Umwelt. Aber mit der baltisch-adriatischen Achse wird ein Kunstgebilde geschaffen, das gar nicht gebraucht wird", so der 64-jährige Göstritzer.
Widerstand seit sechs Jahren
Derl tritt seit 2010 mit seiner Initiative aktiv gegen den Semmeringtunnel auf und benutzt auch Facebook als Verbreitungsmedium. Die Resonanz auf seine Kritik bleibt meist aus. Derl: "Ich habe vielleicht 100 Facebook-Freunde." Der 64-Jährige rechnet auch nicht mit einer Antwort aus dem Büro des Landeshauptmanns auf seinen offenen Brief: "Ja, vielleicht irgendwann in drei Monaten oder so. Es scheint, dass wir keine unabhängige Justiz mehr haben. Das ist traurig." Bei der Staatsanwaltschaft wurde Anzeige erstattet. Grund: Verdacht des Amtsmissbrauchs.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.