Skandal bei Semperit

- hochgeladen von Thomas Santrucek
Ein Mitglied des Betriebsrats veranlagte Belegschaftsgelder im Alleingang. Er schrieb einen Entschuldigungsbrief.
Lange Finger soll ein Mitglied des Betriebsrates gemacht haben. Kolportiert wird, dass es um über 160.000 Euro gehen soll. Bei Semperit wird betont: "Uns ist kein Schaden entstanden."
WIMPASSING. Erst im Sommer des Vorjahres flog ein Mitarbeiter von Schoeller Bleckmann Oilfield auf, weil er in die eigene Tasche gewirtschaftet hatte (die BB berichteten exklusiv). Nun kam ein ähnlicher Vorfall im Semperit-Werk ans Licht: Ausgerechnet ein Betriebsrat steht im Verdacht, Gelder unrechtmäßig verwendet zu haben. Kolportiert wird die Summe von rund 160.000 Euro.
Das Betriebsratsmitglied zog inzwischen die Konsequenzen, legte sämtliche Funktionen zurück und entschuldigte sich in einem Brief an die Belegschaft (siehe Foto) für das Geschehene. Er trat zudem aus dem Unternehmen aus. Wie der Ex-Betriebsrat betonte, habe er Selbstanzeige bei der Landespolizeidirektion erstattet: "Ich werde bestmöglich versuchen, den eingetretenen finanziellen Schaden vollständig wieder gut zu machen."
"Betrifft Geld von Arbeiterbetriebsrat"
Berthold Stöger, Semperit-Abteilung Human Resources: "Wir wurden letzten Freitag durch den Vorsitzenden des Arbeiterbetriebsrats informiert, dass er Veranlagungen des Betriebsratsvermögens ohne die nötigen Genehmigungen und entgegen den geltenden Veranlagungsrichtlinien getätigt hat. Wir halten dazu fest, dass dem Unternehmen Semperit AG Holding kein Schaden entstanden ist. Die Angelegenheit bezieht sich ausschließlich auf Mittel des Arbeiter-Betriebsratsfonds und ist aufgrund der Selbstanzeige des ehemaligen Vorsitzenden bereits Gegenstand behördlicher Ermittlungen."
Der Betriebsratsfonds ist ein vom Unternehmen autonomer Rechtskörper, auf dessen finanzielle Gebarung die Unternehmensleitung der Semperit keinen Einfluss hatte oder hat.


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