Tod im Spital: Angehörige geben zu später Diagnose die Schuld
Maria W. starb an den Folgen einer Lungenentzündung. Patientenanwalt konnte kein Fehlverhalten der Ärzte feststellen.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Bei den Hinterbliebenen von Maria W., Mutter und Großmutter, mischt sich Trauer mit Wut. Wut über eine, nach Auffassung der Angehörigen, zu spät gestellten Diagnose.
Die demente Frau starb an den Folgen einer Lungenentzündung. "Wir glauben, dass man die Diagnose schon nach der ersten Einlieferung hätte stellen müssen", so die Hinterbliebenen. Ihrem Zorn machte die Familie in einem Schreiben an Spitals-Landesrat Karl Wilfing Luft. Auch die Patientenanwaltschaft wurde eingeschaltet.
Verlust wird bedauert
Für das Landesklinikum Neunkirchen erklärte Irmgard Ebner im Namen der Direktion: "Wir bedauern den Verlust von Familie W. und möchten unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme in dieser für die Familie schwierigen Zeit zum Ausdruck bringen.
Die Beschwerde von Herrn W. wurde durch unsere Ombudsstelle und die NÖ Patientenanwaltschaft geprüft, wobei kein medizinisches Fehlverhalten festgestellt werden konnte. Aufgrund der Verschwiegenheitspflicht können wir dazu leider keine weitere Stellungnahme abgeben."
Familie W. bestätigt, dass keine fachlichen Behandlungsfehler festgestellt wurden: "Es wurde aber auch festgestellt, dass der Ablauf aus menschlicher Sicht nicht in Ordnung war." Die Familie stellt in den Raum, ob es inzwischen nicht tatsächlich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der medizinischen Betreuung gibt.
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