Laufbericht Drei-Hügel-Lauf Zöbern 2018

- Wie üblich - ein "Aufwärmsprung" vor dem Rennen ;-)
- hochgeladen von Hans Stockinger
Liebe LauffreundInnen,
der Drei-Hügel-Lauf in Zöbern gehört zu meinen Lieblingsläufen und so steht er auch heuer wider in meinem Rennkalender. 9 sehr abwechslungsreiche Kilometer mit einigem Auf- und Ab, über Asphalt, Schotter, Wald und Wiese durch die Bucklige Welt, das macht mir einfach Spaß. Dazu die gemütliche Atmosphäre an Start und Ziel mit vielen Freunden und Bekannten und sonniges Wetter - ein netter Laufnachmittag ist garantiert :-)
Letztes Jahr bin ich hier mit 41:54 persönliche Bestzeit gelaufen und in meiner Altersklasse 3. geworden - dabei hatte ich den Lauf nur als verschärftes Training geplant. Heuer will ich noch ein wenig schneller sein, schließlich läuft mein Training derzeit sehr gut und bei den letzten beiden Rennen habe ich jeweils eine PB geschafft. Und - eh klar - meine Pokalsammlung will ich auch vergrößern ;-)
Patrick und Martin begleiten mich wieder als Fotografen und Betreuer, ich erledige die Anmelde-Formalitäten, wir machen ein paar Fotos vor dem Start und es gibt die üblichen "Hallo's" und "Wie geht's ". Ich laufe lockere 2 Km zum Aufwärmen, dann versammelt sich das Feld im Startbereich. Mit Franz Kluwik, Martin Schwarz und Jürgen Kerschbaumer sind alte Bekannte in meiner "Leistungsklasse" da mit denen ich mir schon viele Duelle geliefert habe - mit unterschiedlichem Ausgang. Die werden also auch diesmal zu meinen Maßstäben gehören. Christian Wartbichler und Stefan Lakinger sind eine andere Kategorie, die sind Favoriten auf den Gesamtsieg und bei den Damen sehe ich die Michaela Fischer und die Eva Lauf, eine der Favoritinnen.
Pünktlich um 15:30 heißt es 3 - 2 - 1 - LOS! Gleich nach dem Start beginnt die Steigung zum ersten Hügel. Ich liege so um Platz 20 und versuche meinen Laufrhythmus zu finden aber irgendwie passt es nicht. Die Leichtigkeit, die ich zuletzt immer wieder beim Bergauflaufen gespürt habe will sich nicht so recht einstellen. "Na gut, vielleicht dauert es heute etwas länger, das Rennen hat ja gerade erst begonnen" denke ich mir, soooo langsam bin ich ja eh nicht unterwegs. Dennoch, zahlreiche LäuferInnen überholen mich ... Daß Franz, Martin und Jürgen vor mir sind rührt mich nicht, die sind bergauf stärker als ich aber bergab schaut es dann anders aus ... Oben auf der Kuppe des ersten Hügels geht es gleich wesentlich besser, mein Tempo steigt, die ersten Leute werden zurück-überholt. Bergab schnappe ich mir dann auch Franz und Martin, nur den Jürgen erwische ich nicht.
Die nächste - langgezogene - Steigung hinauf zum höchsten Punkt der Strecke auf etwa 800m folgt und wie erwartet geht Franz wieder an mir vorbei und auch Marin folgt. Sollen sie, das nächste Bergabstück kommt bald. Dennoch, ganz zufrieden bin ich nicht mit mir, immernoch fehlt mir etwas Leichtigkeit und Lockerheit, mein "Zug" bergauf ist nicht so wie er sein sollte ... na zumindest auf den flacheren Stücken läuft es ganz gut, Martin erwische ich wieder und nach etwa 4,5Km habe ich den höchsten Punkt der Strecke erreicht. Es folgen ein paar recht steile Bergabstücke auf einer kleinen Asphaltstraße und ich mache mich auf die Jagd nach Franz. Der hat schon einen ganz schönen Vorsprung, etwa 200m also Gas auf! Aber obwohl ich für meine Verhältnisse verdammt schnell bin und streckenweise einen 3:00er Schnitt laufe kommt Franz nicht recht näher. "Ja was ist denn mit dem, hat der ein geheimes Bergabtraining gemacht? Das gibt´s doch nicht ..." denke ich mir aber es nützt nichts, bis zum letzten Anstieg komme ich ihm zwar näher aber das reicht nicht ... ich muß mich wohl mit dem Gedanken vertraut machen daß er heute schneller ist als ich.
Also lasse ich Franz Franz sein und konzentriere mich auf die übrigen Läufer in meiner Nähe: Ein paar Junge, ein gutes Stück voraus mit Eva Lauf die schnellste Dame und ein großer, mir unbekannter Typ mit einem weiß-rot-gelben "LMB" - Leiberl der meine Altersklasse sein könnte ... und der hat mich auch schon zweimal überholt und ist jetzt, beim Anstieg auf den dritten Hügel, schon wieder da und knapp vor mir. Auf den muß ich wohl aufpassen! Bis zur Kuppe des Hügels holt er einen kleinen Vorsprung heraus aber jetzt folgt mein Lieblingsstück bei diesem Rennen: 2,5Km bergab bis in's Ziel, jetzt geht´s los! Jetzt brennt das Feuer, jetzt läuft der Motor, jetzt macht das Rennen richtig Spaß! Aber ganz so leicht macht mir der Typ - Harald - die Sache nicht. Er gibt mächtig Gas, überholt Läufer um Läufer und ich brauche gut einen Kilometer um wieder zu ihm aufzuschließen. Aber kurz nach der Serpentine im Wald bin ich an ihm dran - und bleibe hinter ihm. Ich will nicht nochmal den Fehler vom Höllensteinlauf machen und im falschen Moment überholen - ich kenne Harald nicht und schau erstmal was er macht wenn ich mich an ihn hänge. Er hält jedenfalls das Tempo hoch, wir jagen über eine große Wiese und durch ein Wäldchen hinunter zu den ersten Häusern von Zöbern, überholen dabei weitere Läufer und ich merke - leicht fällt ihm das nicht, er kämpft schon ganz ordentlich um das Tempo zu halten.
Mir geht es dagegen noch recht gut auch wenn ich knapp am Roten Bereich bin - aber ich hab noch Reserven und die hebe ich mir für den Zielsprint auf. Nach den ersten paar Häusern geht es scharf links, hinüber zur Schulstraße, über eine kleine Brücke und dann bergauf die letzten 200m in´s Ziel. Gleich nach der Brücke zieht Harald das Tempo ordentlich an - "Verdammt früh für einen Zielsprint - das kann er unmöglich durchhalten" denke ich mir, beschleunige zwar auch, lasse mich aber doch ein paar Meter zurückfallen. Und richtig - nach 50m wird Harald wieder langsamer und ich bin neben ihm. Jetzt kommt der Parkplatz, noch 100m bis in´s Ziel und wieder gibt Harald Gas - aber jetzt gehe ich gleich mit, jetzt gilt es - bis zum halben Parkplatz halte ich sein Tempo und dann - VOLLGAAAAAAAAS und durch´s Ziel, Harald bleibt zurück und ich erwische beinahe noch die Eva Lauf. Pffffft das war hart, keuchend gratuliere ich Eva, dann schau ich wo Harald steckt - der liegt schwer atmend in der Wiese neben dem Ziel, hat sich völlig verausgabt - meine Hochachtung, das nenne ich Kampfgeist! Und während wir uns gratulieren kommen wir drauf - wir sind ja garnicht in derselben Altersklasse, Harald ist erst 49, da hätte ich mich garnicht so anstrengen müssen! Aber was soll's, das Duell hat mir echt Spaß gemacht und wenn ich einem "jungen Buam" noch davonsprinten kann macht mich das auch nicht traurig ;-)
Apropos traurig - meine Zeit: 41:55! Ich pack´s nicht, EINE Sekunde langsamer als letztes Jahr ... Ziel 1 also knapp verfehlt. Ziel 2 allerdings erreicht: Platz 2 in der AK50, gut 30 Sekunden hinter Franz und Jürgen, die ein super Rennen gelaufen sind - gratuliere! Eva gewinnt die Gesamtwertung der Damen, Michaela wird in der W50-Klasse Zweite. Bei den Herren holt sich Christian den Gesamtsieg knapp vor Stefan. Jürgen wird 7. in der M30, Harald 2. und Martin 4. in der M40.
Mit Plaudereien, Tombola (4 von unseren 6 Losen gewinnen ;-) und Kuchenbuffet durchkosten vergeht die Zeit bis zur Siegerehrung, dann geht es mit einem neuen "Schmuckstück" nach einem sportlich-gemütlichen Nachmittag wider nach Hause.
Soweit meine Erlebnisse beim Drei-Hügel-Lauf, weiter geht es demnächst mit dem Über-Drüber-Halbmarathon in Kirchdorf an der Krems,
viele Grüße
Hans
P.S.: Gratulation an die Veranstalter zu einer gelungenen Laufveranstaltung die ich gerne weiterempfehle! Info´s, Ergebnisse und Bilder zum Lauf gibt es auf http://www.toblers.info/dreihuegel/info_dreihuegel.html und auf http://www.buckltour.at
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