Der Ternitzer Samariter
Die neue soziale Berufung für den Ex-Stadtchef

- Rupert Dworak ist gerne als Sanitäter unterwegs.
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Der Ternitzer Bürgermeister a.D. Rupert Dworak (SPÖ) geht in seiner neuen Berufung als Sanitäter beim Arbeiter-Samariterbund voll auf.
TERNITZ. Spatenstiche und Gemeinderatssitzungen waren für den Ternitzer Ex-Stadtchef Rupert Dworak gestern. Sieht man den 63-Jährigen heute in der Öffentlichkeit, trägt er meist die rot-grellgelbe Uniform des Arbeiter-Samariterbundes. Und das mit Stolz.
Alles begann mit Corona
In der Coronazeit – 2020/'21 – hat der Ternitzer begonnen, beim Samariterbund ehrenamtlich mitzuwirken. Da hat er "Blut geleckt". "Mindestens einmal die Woche fahre ich für den Samariterbund. Ich bin auch First Responder für den Bereich Flatz-Raglitz-St. Lorenzen. Ich habe einen Notfallrucksack inklusive Defi, den ich mir selbst geleistet habe", so der ehemalige SPÖ-Bürgermeister im MeinBezirk-Gespräch. "Wenn man jede Woche fährt, hat man pro Schicht rund fünf bis zehn Einsätze", so Dworak. Dabei kommt Samariter Dworak alles Mögliche unter, was es an medizinischen Einsätzen gibt: "Von normalen Wochenendkrankenheiten wie Kopf- und Bauchweh, oder Männerschnupfen bis hin zu sehr tragischen Fällen." Da bleibt Dworak unter anderen der Böller-Einsatz in St. Johann in trauriger Erinnerung, bei dem zwei 18-Jährige starben (MeinBezirk berichtete). Auch zu einem Suizidfall kam Dworak dazu: "Der einzige in meinen bisher fünf Jahren beim Samariterbund."

- Kein Vergleich: der Politiker-Dworak...
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- ... und der Samariterbund-Dworak.
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Oft ist neben gehörigem Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Verletzten auch reichlich Selbstbeherrschung gefragt. Etwa, wenn man zur Versorgung von Verletzten bei Fällen von häuslicher Gewalttat gerufen wird. Auch das hat Dworak als Sanitäter bereits erlebt.
Da steigt der Stresslevel
"Ich war einmal dabei, wo ein Mann einer Frau Gewalt angetan hat. Der blieb neben, rauchte und blies uns provokant den Rauch ins Gesicht. Da sagt man dreimal sehr höflich: gehen sie mit der Zigarette auf den Balkon, wir versuchen, ihre Partnerin erstzuversorgen. Aber da merkt man schon, dass der Stresslevel steigt", so Dworak.
Sein Samariterbund-Engagement bleibt übrigens durchaus familienverträglich: "Wir stimmen unsere Aktivitäten meistens ab. Sie geht am Sonntag tanzen und abends macht sie Yoga. Ich mache meinen Samariter-Dienst. Da haben wir beide unsere Beschäftigung."
Ein Lob der Jugend
Rosen streut Dworak seinen jungen Kollegen: "Beim Samariterbund arbeite ich mit den jungen Zivildienern zusammen. Da lernt man die Jugend schätzen."
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