Neunkirchen
Die Zeiten haben sich geändert – Dienstleister statt Handel

- Wolfgang Kessler am Hauptplatz vor der Passage.
- Foto: Santrucek
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Damit Geschäftslokale in Neunkirchen nicht leer bleiben, muss ein Umdenken einsetzen.
NEUNKIRCHEN. Der Werbefachmann Wolfgang Kessler ist einer von vielen Gesellschaftern der Hauptplatz-Passage. Daher schmerzt ihn verständlicherweise ein Leerstand in der Bezirkshauptstadt und erst recht in der Passage.
Das Verkehrsproblem
Ein Blick zurück und Kessler entlarvt schnell einige Ursachen für Leerstand: "Das hat mit dem Aussperren der Fahrzeuge Anfang der 90-er Jahre begonnen. Man setzt nun auf Begegnungszonen und auf die abgeschnittene Stadt", bedauert Kessler.

- Wolfgang Kessler.
- Foto: Santrucek
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Diese Entwicklung hätte man seither eigentlich erkennen müssen, sollte man meinen. Und es gab auch durchaus Bemühungen seitens des Vereins aktive Wirtschaft, um auszuloten, was die Kunden wollen. Laut Kessler bescherten Umfragen 7.000 Antworten. Bloß dann sei nichts weiter passiert.
Gebührenpflichtiges Parken würden die Kunden verkraften. Kessler: "Ein Horror ist, dass man Strafe zahlt, sobald man eine Minute drüber ist."
Für den Werbeprofi liegt auf der Hand, dass die goldenen Zeiten des Handels in der Stadt der Vergangenheit angehören.
Dienstleister sind gefragt
Der Trend gehe zu Dienstleistungen, was mit den vermieteten Geschäften in der Hauptplatz-Passage belegt werde. "Wir haben das Ambulatorium drinnen, Ärzte, ein Nagelstudio, einen Friseur – so was hat Chancen", meint Kessler. Einige wenige Leerstände (in der Passage) würde man verkraften. "Man muss nur darauf achten, dass kein Investitionsstau entsteht. Sonst kann man nicht mehr vermieten."
Wohnen in der Innenstadt
Ein Ansatz zur Belebung der Innenstadt sei auch die Wohnraumschaffung. "Es gibt auch Wohnungen in der Passage. Wohnen in der Innenstadt ist ein Baustein, damit wieder etwas los ist", so Kessler. Allerdings sei man hier baulich eingeschränkt.
Wissenswertes
Die Bevölkerung wird im Juni/Juli mittels Fragebogen in die Schaffung eines neuen Mobilitätskonzeptes für Neunkirchen eingebunden werden. Die Fertigstellung dieses Konzepts wird für das Frühjahr 2026 angekündigt.
Bei der Ausführung bleibt Kessler skeptisch: "Innenstädte brauchen keine Denkverbote und keine auswärtigen Radfahr-Romantiker, sondern Durchfahrtsmöglichkeiten und gute Parklösungen."
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