Semmeringtunnel: Es wird gegraben
Vorarbeiten für den Fröschnitzgraben starteten am 7. Jänner.
SCHWARZATAL. Am 7. Jänner hat der Bau des ersten von drei Tunnelbaulosen (Baulos SBT 2.1 – Tunnel Fröschnitzgraben) begonnen. Dabei werden vorbereitende Maßnahmen, wie Hangsicherungsmaßnahmen oder die Errichtung der Baustelleneinrichtungsfläche, getroffen.
Zwei 400 m tiefe Schächte
Danach werden zwei mehr als 400 Meter tiefe Schächte mit einem Durchmesser von jeweils rund 10 Metern abgeteuft, an deren Füßen anschließend Kavernen (Hohlräume) hergestellt werden. Von dort aus erfolgen die Vortriebe Richtung Gloggnitz und Mürzzuschlag. In Richtung Gloggnitz kommen aufgrund der geologischen Verhältnisse auf rund 8,6 Kilometern zwei Tunnelvortriebsmaschinen zum Einsatz, Richtung Mürzzuschlag erfolgt der Vortrieb nach der Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode (NÖT) mittels Bagger und Sprengungen (ca. 4,3 km). Neben den Tunnelbauarbeiten umfasst das Baulos auch den Betrieb der Deponie Longsgraben, in der Tunnelausbruchsmaterial von allen drei Tunnelbaulosen eingebaut wird.
Baukosten: 623 Millionen Euro
Aus einem EU-weiten Vergabeverfahren ging die Bietergemeinschaft Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG / Implenia AG als Billigstbieter hervor. Die Auftragssumme beträgt rund 623 Mio. Euro.
Seit dem Spatenstich im Frühjahr 2012 laufen in Niederösterreich und in der Steiermark intensive Vorarbeiten. In Gloggnitz wurden neben umfangreichen Erdbauarbeiten zwei Eisenbahnbrücken errichtet, eine Landesstraße verlegt und in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Stadtgemeinde weitreichende Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt. Heuer werden zudem die Arbeiten beim Hochwasserschutz und Straßenbau vervollständigt.
Der Semmering-Basistunnel neu
Der 27,3 km lange Semmering-Basistunnel neu wurde als zweiröhriges Tunnelsystem konzipiert und sorgt für eine zeitgemäße Verbindung zwischen Wien und Graz entlang der neuen Südstrecke. Wenn das Gesamtprojekt Ende 2024 fertig gestellt ist, wird sich für den Güterverkehr eine erhebliche Effizienzsteigerung ergeben, da auch schwere Güterzüge mit nur einer Lok den Semmering queren können, die Fahrtzeit zwischen Wien und Graz wird sich um eine halbe Stunde verkürzen. Zudem bedeutet der Bau des Semmering-Basistunnels neu eine Verkehrsentlastung und Ergänzung der Weltkulturerbe-Bergstrecke über den Semmering.
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