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Frühstück auf der Raxalpe: Unternehmer Christian Blazek (l.) im Gespräch mit Redakteur Thomas Santrucek.
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BEZIRKSBLÄTTER: Wenn man den Namen Blazek hört, muss man immer fragen, in welcher Branche er gerade ist. Sie haben die Schlossgärtnerei Wartholz, das Einkaufszentrum Bloomfield in Leobersdorf. Und in Wr. Neustadt sind Sie ja auch…
CHRISTIAN BLAZEK: Da gehört mir eine Liegenschaft, das Flugzeugwerk, das ehemalige Raxwerk.

BEZIRKSBLÄTTER: Sie haben viele Geschäftsfelder. Wo hängt Ihr Herz am meisten dran?
BLAZEK: Am Unternehmertum. Es geht darum irgendwelche Dinge voranzutreiben. Das ist das, was spannend ist. Mein erlernter Beruf ist Gärtner. Und im Endeffekt ist die Philosophie eines Gärtners, dass er ein Korn in den Boden steckt und das wächst dann. Und das ist in jedem Unternehmen so.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie lange haben Sie in Ihrem Brotberuf gearbeitet?
BLAZEK: Es ist schon so, dass ich dreckige Hände und Nägel gehabt habe. Ich habe wie jeder begonnen und buddle auch jetzt noch gerne in der Erde.

BEZIRKSBLÄTTER: Das heißt, Sie haben auch für alle vier Kinder ein Bäumchen gepflanzt?
BLAZEK: (lacht). Nein, das habe ich nicht gemacht.

BEZIRKSBLÄTTER: Dann wissen wir schon, was Sie am Wochenende tun. Seit wann sind Sie in Reichenau aktiv?
BLAZEK: Wir haben 2006 in Reichenau begonnen. Ich bin schon 28 Jahre Unternehmer.

BEZIRKSBLÄTTER: Aus der Gärtnerei ist eine kräftige Kulturschiene geworden.
BLAZEK: Das ist so gekommen, dass wir es als Marketinginstrument gesehen haben. Wir stellten fest, dass die Region das braucht und erstellten ein Kundenbindungsprogramm, indem wir Lesungen veranstalten.

BEZIRKSBLÄTTER: Das heißt, Leute die in Wartholz den wohlfeil formulierten Versen lauschen kommen und kaufen z.B. Tulpen?
BLAZEK: Wir bieten für alle etwas. Wir machen Kulturprogramm für die ganz Kleinen mit Kasperltheater, wir machen aber mit dem Sommerkino auch Filme. Wobei man zeitgenössisch noch viel mehr machen könnte. Es ist zwar gut, wenn man die Tradition lebt, aber man muss auch das Moderne zulassen.

BEZIRKSBLÄTTER: Haben Sie mit Neidern zu kämpfen als erfolgreicher Unternehmer?
BLAZEK: Man braucht Neid, um Erfolg zu haben. Man muss einfach damit leben lernen. Früher hat man das oftmals persönlich genommen. Ich mache ja nicht irgendwas Schlechtes. Wir versuchen etwas zu unternehmen, damit wir auf der einen Seite etwas gestalten. Und ein Abfallprodukt ist, dass wir Arbeitsplätze schaffen.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie viele Jobs haben Sie geschaffen?
BLAZEK: 98 Mitarbeiter inklusive Leobersdorf. Und das sind Vollzeitarbeitsplätze. In Leobersdorf haben auch die Firmen, die sich eingemietet haben, für Arbeitsplätze gesorgt. Genauso in Reichenau. Wir haben einige Betriebe, die uns beliefern, und phantastische Produkte liefern.

BEZIRKSBLÄTTER: Wo ist es als Unternehmer einfacher und angenehmer zu arbeiten vom Zusammengehörigkeitsgefühl – in Reichenau oder in Baden?
BLAZEK: Ich fühle mich in Reichenau sehr wohl. Das ist ein Ort, wo meine Familie daheim ist. Und in dem Ort lässt sich sehr viel gestalten. Es gibt überall Hochs und Tiefs. Das gehört aber auch dazu, dass die Stimmung einmal nicht so gut ist und dann redet man sich aus und dann ist's wieder besser.

BEZIRKSBLÄTTER: Könnten Sie sich vorstellen politisch aktiv zu werden, oder sind Sie eher der Beobachter?
BLAZEK: Nein, kann ich mir nicht vorstellen, weil ich mit meinen Betrieben so ausgelastet bin. Das politische Geschäft ist auch kein einfaches.

BEZIRKSBLÄTTER: Haben Sie Ihre Firmenpläne abgeschlossen, oder kommt noch was nach? Die Bagger stehen ja schon wieder bei Wartholz.
BLAZEK: Es gibt keinen Stillstand. Es wird immer eine Entwicklung nach vor geben.

BEZIRKSBLÄTTER: Was schwebt Ihnen da vor?
BLAZEK: Das weiß ich noch nicht. Meine Frau und ich haben so viele Ideen. Wir bräuchten wahrscheinlich zwei Leben um alle Ideen und Phantasien auszuleben. Ich bezeichne mich nicht als reich. Aber wir machen etwas. Im Endeffekt haben wir mit Wartholz ein Kulturgut ohne Förderungen aufgebaut. Dieses Kulturgut gehört gehegt und gepflegt. Dazu gehört auch Vermögen. Aber das wird in Österreich automatisch wegbesteuert – vom kleinen Arbeiter bis zum Unternehmer.

BEZIRKSBLÄTTER: Gab's von Ihnen nicht einmal Pläne für eine Badelandschaft?
BLAZEK: Es gibt da einen Retentionsraum in Reichenau, der jetzt begonnen wird. Und der wird ausgestaltet. Man hat da viele Möglichkeiten, um die Gesamtfläche von viereinhalb Hektar zu nutzen. Und da wäre es schade, wenn es nur eine Liegewiese ist… Es wird in den Retentionsraum nichts verbaut. Alleine können wir das aber nicht heben. Das ist ein touristisches Projekt und dazu braucht es Investoren.

Frühstück auf der Raxalpe: Unternehmer Christian Blazek (l.) im Gespräch mit Redakteur Thomas Santrucek.

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