Jugendgefängnis: Die Mauer bröckelt
Die 800 Meter Mauer um die Justizanstalt Gerasdorf werden noch im Herbst saniert. Der Gesamtumbau rückt nach hinten.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Die Justizanstalt Gerasdorf für straffällige Jugendliche soll um rund 19 Millionen Euro modernisiert und erweitert werden (die Bezirksblätter berichteten). Nun verzögert sich das Projekt.
Oberstleutnant Thomas Binder, Mediensprecher der JA Gerasdorf: "Weil das Bauvolumen so groß ist, dass die Ausschreibungsfristen entsprechend eingehalten werden müssen. Realistisch ist ein Baubeginn mit Ende des Jahres. Ursprünglich wäre Mitte des Jahres geplant gewesen."
3. Stockwerk statt zweiter Zubau
An die bestehende Anstalt wird ein T-Trakt dazu gebaut, bestehend aus Wachzimmer im Erdgeschoss, Umkleiden und Sanitärräumen für Bedienstete im Kellergeschoss sowie Hafträumen im 1., 2. und 3. Stockwerk. Ursprünglich war eine zweite Erweiterung und Adaptierung der alten Hafträume vorgesehen. Binder: "Jeder dritte Haftraum wäre aufgelassen worden und dafür wären Duschen und Sanitärräume für jeden Haftraum eingebaut worden." Anstelle dieses Zubaus wird am T-Zubau ein 3. Stockwerk aufgesetzt.
Bereits im Laufen ist die Sanierung der Gefängnismauer. "Denn der Beton platzt ab und da kommt der Stahl durch. Das muss dringend saniert werden, sonst wird das irgendwann einmal irreparabel", so Oberstleutnant Binder.
Ein Stück Mauer mehr
Ein Kuriosum bietet die aktuelle Gefängnismauer aus den 1970-er Jahren: diese muss dort, wo die Pferdewiese liegt, ein Stück verlegt werden. Nämlich so, dass sie auch an der Küche vorbei geht, wo die Fenster der Gefängnisküche liegen. Binder: "Dann sind alle Bereiche, wo Insassen sind, innerhalb der Mauer."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.