Mit Routine jährlich einmal um die ganze Welt
Wie schneidet ein Profi heute bei einer praktischen Führerscheinprüfung ab? Wir machen den Test. -
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). Ida Björkhagen aus Ternitz hat acht Taxis laufen. Am Lenkrad ist die 30-Jährige routiniert. Ihre jährliche Kilometerleistung ist beachtlich, weit über 40.000 Kilometer, das bedeutet: mehr als einmal umkreist sie jährlich die Erde. Doch wie würde Ida Björkhagen heute bei einer Fahrschulprüfung abschneiden?
Spannend wird es, als sie am Steuer im Fahrschul-Audi von Günter Koglbauer Platz nimmt. Die Fahrt durch die Ternitzer Nebenstraßen bergen Überraschungen. Vor allem die 30er-Zone mit dem Rechtsvorrang. Nach der Übungsrunde findet der Fahrlehrer wenig auszusetzen. Die Taxlererin: "Es war schon spannend, wieder mit einem Fahrschulauto unterwegs zu sein."
Knackpunkt Rechtsvorrang
Aus der Praxis weiß Fahrlehrer Günter Koglbauer einige Punkte, die vor allem bei den Nachschulungen immer wieder auffallen: "Viele missachten die Rechtsregel in 30er-Zonen, wissen auch nicht mehr, wie die Vorrangregeln gehen." Da sind vor allem Radfahrer mit ihrer schmalen Silhouette gefährdet.
Oder eine andere Situation: Eine 70er-Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Landstraße, dann eine Ortstafel, und es wird auf 50 herunter gebremst. Das ist falsch! "Eine Ortstafel hebt die Geschwindigkeitsbeschränkung nicht auf. Ist keine Beschränkung verfügt, dann gilt nach der Ortstafel Tempo 50, sonst nicht", klärt Koglbauer auf.
Bei Kindern muss man mit allem rechnen
Kommt ein unübersichtlicher Schutzweg, landläufig als "Zebrastreifen" bekannt, muss unbedingt bremsbereit gefahren werden. "Mit einem 50er dahinrollen, ist nicht bremsbereit, denn wenn wer auf dem Zebrastreifen auftaucht, geht es sich kaum mehr aus vor dem Fußgänger anzuhalten", so Koglbauer, "Die Zebrastreifen wurden ja nicht aus Jux an schlecht einsehbaren Stellen aufgebracht, sondern weils dort für Fußgänger gefährlich ist, über die Straße zu kommen." Übrigens: Kinder haben immer einen Zebrastreifen dabei, wenn sie am Straßenrand auftauchen - auch wenn Erwachsene dabei sind. "Bei Kindern muss der Autofahrer immer mit allem rechnen", bringt es Koglbauer auf den Punkt.
Wie oft blinkt Ampel grün?
Ein österreichisches Schmankerl sind grünblinkenden Ampeln: Grünblinken heißt freie Fahrt - also kein Rumzögern. Die Ampel blinkt vier Mal im Sekundentakt. Dann kommt eine Sekunde Gelblicht und danach Rot.
Die gefährlichsten Kreuzungen
Die gefährlichsten Kreuzungen sind nict etwa die ungeregelten oder die an Freilandstraßen. Da passieren auch immer wieder Unfälle. Doch die gefährlichsten Kreuzungen sind trotz aller optischen und akustischen Warneinrichtungen die Eisenbahnkreuzungen, wenn es da kracht, gibt es fast immer Tote zu beklagen.
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