Stefan Kast im Sommergespräch
Ein Macher verlässt die politische Bühne
Mit der Neuwahl des Präsidiums des Österreichischen Bauernbundes - bei der er nicht mehr kandidierte - endete für den 38jährigen Neusiedler Stefan Kast ein spannendes und erfolgreiches Lebenskapitel. Zuletzt bekleidete er acht Jahre lang die Funktion des Vizepräsidenten, sechs Jahre davon auch des Bundesobmannes der österreichischen Jungbauern, zu dessen Agenden unter anderem auch die jährliche Präsentation des Jungbauernkalenders gehörte.
NEUSIEDL AM SEE. Wir trafen Stefan Kast zum "Sommergespräch", in dem er uns sein Lebenskapitel "20 Jahre politisches Engagement", das er nun zuschlägt, näher erörtern will.
Stefan, was würdest du als deine schönste und intensivste Zeit in diesem Lebenskapitel bezeichnen?
Ehrlich gesagt, alle 20 Jahre haben mir großen Spaß gemacht. Ob das jetzt die Errichtung des Grillplatzes 2003 in meiner Zeit als Stadtobmann in der JVP Neusiedl am See war oder Großveranstaltungen, wie das Erntedankfest am Heldenplatz oder im Augarten in Wien.
In den letzten beiden Jahrzehnten habe ich so ziemlich alle Ebenen des politischen Diskurses hautnah miterleben und kennenlernen dürfen.
Worauf bist du besonders stolz?
Das ist ganz einfach. Was ich in einer Sache gesagt habe, dazu bin ich immer gestanden. So kann ich mir auch heute noch in den Spiegel schauen. Ich habe meine Meinung vertreten. Für andere war ich somit berechenbar. Mein Respekt gilt all jenen, die täglich für uns Entscheidungen treffen und diese auch verantworten müssen!
Was hättest du besser machen können?
Spielentscheidend ist immer das große Ganze. Aber man investiert viel Zeit, Lebenszeit, in Diskussionen mit vielen leeren Kilometern. Ich bin Realist in der Sache, wo am Schluß ein Kompromiß rausschauen muss, mit dem jede Seite leben kann.
Worauf freust du dich?
Auf mehr Zeit mit meiner Familie und natürlich auf meinen Job als Projektentwickler und Unternehmensberater. Netzwerker braucht man immer.
Wie zufrieden bist du mit deinem Weinbau? Und übrigens Gratulation zum 2. Platz beim Falstaff Neusiedlersee DAC Cup mit deinem Zweigelt Neusiedlersee DAC 2020.
Das freut mich, Danke. Vor 10 Jahren habe ich in Neusiedl am See ganz klein mit meinem Betrieb mit 80 Prozent Rotweinanteil begonnen. Bei den Fixkosten, wie Marketing und Verkauf, habe ich versucht Synergien im Weinwerk bzw. mit meinem Online-Shop zu nutzen.
Dein Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit?
Das Begrünungsmanagement im Weingarten ist meiner Meinung nach ein gutes Drittel vom ganzen Job. Ich kaufe regional und nutze das ganze Jahr über die ÖBB-Vorteilskarte.
Welches Land, außer Österreich, ist dir am nächsten?
Frankreich könnte das sein, vor allem die Provence. Aber das ist so eine Sache für die Zukunft, Weinbaugebiete zu bereisen, da habe ich noch viel nachzuholen.
Welche Speise kannst du dir selbst zubereiten?
Während der Pandemie habe ich die Zeit genutzt und einen Räucherofen konstruiert. Jetzt gibt es öfters Räucherforelle zu Hause.
Und Lieblingsgetränk?
Gin-Tonic, vom eigenen Gin.
Die Fragen an Stefan Kast stellte Andrea Glatzer, freie Redakteurin bei den Bezirksblättern in Neusiedl am See.
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