Pflege im Bezirk Neusiedl am See
Ein Vormittag mit den "Helferlein" aus Zurndorf

- Alexandra ist bei den Helferlein und im Bezirk bei pflegebedürftigen Personen unterwegs.
- Foto: Titz/Rovny
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Die Helferlein in Zurndorf sind ein Verein, der sich mit der Pflege daheim beschäftigt. Wir haben die Diplomkrankenschwester Alexandra einen Vormittag lang begleitet, um zu schauen was sie macht.
ZURNDORF. Sechs Klienten hat die Diplomkrankenschwester am Vormittag auf ihrer Liste. Der Bogen ist weit gespannt. Verbände wechseln, Körperpflege oder eine Infusion anhängen - alles ist dabei. Und das wichtigste dabei: Die Ansprache für die Patienten. Denn die meisten sind alt und alleine. Viele leben mit einer 24-Stunden-Hilfe, manche können sich nicht mehr selbst artikulieren, andere brauchen Unterstützung bei der täglichen Körperpflege. Der erste Weg führt uns zu einem älteren Ehepaar. Sie leben mit einer 24-Stunde-Hilfe gemeinsam, die Helferlein kommen einmal am Tag, um bei der Frau eine Infusion anzuhängen. Sie trinkt zu wenig und braucht die Flüssigkeit. Ihr Mann unterhält sich auch gerne mit der Diplomkrankenschwester. Er erzählt auch, dass er vieles schon in punkto Pflege schon alleine machen kann, dass die Helferlein aber eine große Unterstützung sind.

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Dann geht es weiter zu einer 90-jährigen Dame, die ebenfalls mit einer 24-Stunden-Hilfe alleine lebt. Bei ihr wird ein Verband gewechselt. Dabei kommt der Small-Talk auch nicht zu kurz. Alexandra schaut immer, dass sie etwas erzählt und ihre Klienten auch unterhält. Das gehört dazu und ist wichtig, weil die älteren Herrschaften oft keine Ansprache haben. Was auch auffällt. Sie lässt sich Zeit, plaudert gerne mit den Klienten, nimmt sie wichtig.

- Viele alte Menschen leben alleine mit einer Haushaltshilfe.
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Die Fahrt geht weiter nach Nickelsdorf. Dort besucht Alexandra eine Frau, die im Vorjahr einen Schlaganfall hatte und seitdem rechts gelähmt ist und das Bett nicht mehr verlassen kann. Die Dame lebt bei ihrer Familie. Die Helferlein kommen dreimal am Tag um sie zu waschen, ihr verschiedene Medikamente zu verabreichen und sich mit ihr etwas zu unterhalten. Die Tochter ist dankbar für diese Hilfe. "Sie kennen sich aus und wissen worum es bei meiner Mutter geht", so die Frau. "Ohne die Unterstützung der Helferlein wüsste ich nicht, wie wir das schaffen sollen. Die Helferlein helfen auch bei medizinischen und therapeutischen Fragen und stehen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung."
Ebenfalls in Nickelsdorf geht es dann zu einem bettlägrigen Herrn, der mit einer 24-Stunden-Kraft zusammen wohnt. Hier wird ein Verband gewechselt. Der Herr wartet schon auf Alexandra und freut sich sichtlich sie zu sehen. Auch hier wird während der Behandlung viel geplaudert und gescherzt.

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Über jeden Patienten wird detailliert und genau Buch geführt. Es kommen auch höchstens drei verschiedene Krankenschwestern zu den einzelnen Klienten, denn für die Helferlein ist es wichtig, dass eine gegenseitige Beziehung aufgebaut werden kann.
Auch das Feedback der Angehörigen ist für die Helferlein wichtig. Deshalb wird einmal im Quartal ein Gespräch gesucht, wo man fragt, ob alles in Ordnung und die Klienten zufrieden mit der Arbeit der Krankenschwestern sind.
Ehrenamtliche Helfer gesucht!
Was an diesem Vormittag aufgefallen ist: Die Arbeit der Helferlein ist wichtig, noch wichtiger ist aber das zwischenmenschliche Gespräch und die Zeit, die die Krankenschwestern mitbringen. Man würde sich auch über ehrenamtliche Helfer freuen, die sich einfach Zeit nehmen, um die alten Menschen zu besuchen und mit ihnen Zeit zu verbringen. "Wenn da jemand Interesse hat, kann er sich gerne bei uns melden", sagt Ernst Radlspäck, der Präsident und Begründer der Helferlein. "Wir sind dankbar für jegliche Unterstützung um unsere Arbeit noch besser und effizienter durchführen zu können."
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