Seewinkel
Temporäre Stauanlagen zur Verbesserung des Wasserhaushaltes
Für einen „sorgsamen Umgang mit unseren Wasserressourcen“ plädiert Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner anlässlich des morgigen Weltwassertages.
SEEWINKEL. Der Landesrat verwies in dem Zusammenhang auf die Situation im Seewinkel und bezeichnete den Rückhalt von natürlichem Wasser „als wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Grundwassersituation in der Region und dem angrenzenden Heideboden“.
Wasser so lange wie möglich in Region halten
Die oberste Prämisse für Dorner im Seewinkel lautet "Jeden Tropfen Wasser so lange wie möglich in der Region halten". Diesem Anspruch folgend wurden in den letzten Monaten bzw. werden zeitnah etwa 30 temporäre Stauanlagen in den Entwässerungsgräben der Region errichtet, um in einem ersten Schritt den Grundwasserhaushalt durch gezielten Wasserrückhalt zu verbessern und die Wasserableitung in den Einser-Kanal so gering wie möglich zu halten.
Abfluss kontrollieren
Ziel des Projektes sei die Anhebung des Grundwasserspiegels im Bereich der Entwässerungsgräben, so Dorner. Der Grundwasserspiegel wird durch lokal definierte Stauhöhen in den Entwässerungsgräben angehoben, um den unkontrollierten Abfluss aus dem umliegenden Grundwasserkörper über die künstlich angelegten Gräben zu minimieren.
Je nach Witterung und Jahreszeit
Gleichzeitig soll die Entwässerungswirkung der Gräben bei Hochwasser erhalten bleiben. Die Stauanlagen werden daher mit regulierbaren Dammbalken ausgeführt, so dass die Stauhöhen den jeweiligen Witterungsverhältnissen angepasst werden können.
„Die Errichtung dieser temporären Wehranlagen ist ein weiterer Schritt zur ganzheitlichen Umsetzung der Machbarkeitsstudie für die Region Seewinkel. In enger Abstimmung zwischen dem Hauptreferat Wasserwirtschaft im Amt der Burgenländischen Landesregierung und den Stakeholdern der Region – Gemeinden und Wassergenossenschaften, Nationalpark und Landwirtschaft – wird die Stauhöhe an den Wehranlagen je nach jahreszeitlichem Bedarf und Grundwasserstand gesteuert“, erläuterte der Landesrat.
Die Ausleitungsmenge in den Einser-Kanal werde dadurch deutlich reduziert und soll somit allen Beteiligten zum Vorteil gereichen.
Sorgsamer Umgang
Die Trocken- und Hitzeperioden der Jahre 2020 bis 2022 hätten gezeigt, wie schnell Interessenskonflikte um die Ressource Wasser entstehen können.
„Ob bei den zu früh trockengefallenen Sodalacken, dem ausgetrockneten Zicksee und den Entnahmeeinschränkungen für die landwirtschaftliche Beregnung – das alles hat uns verdeutlicht, wie sorgsam wir mit unserem Wasser umgehen und entsprechende Regelungen festlegen müssen“, betonte der Landesrat abschließend.
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