Bruckneudorf
Doskozil will geplante „Asyl-Massenunterkunft“ verhindern
Das Zusatzcamp des Truppenübungsplatzes in Bruckneudorf soll offenbar als Flüchtlingsquartier genutzt werden. Scharfe Kritik zu den Plänen des Innenministeriums kommt von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
BRUCKNEUDORF. „Das Innenministerium hat seine Art der Zusammenarbeit leider nicht geändert – ohne jegliche Einbeziehung des Landes Burgenland wurde offenbar erneut der Entschluss gefasst, eine Asyl-Massenunterkunft in Bruckneudorf einzurichten. Dem Bund fehlt dazu jegliche Rechtsgrundlage“, so der Landeshauptmann.
„Schlichtweg menschenunwürdig“
Eine Unterbringung wäre laut Doskozil deshalb rechtswidrig, da in dem Gebäude widmungsgemäß lediglich Soldatinnen und Soldaten einquartiert werden dürfen. Die Unterkunft sei derzeit für die zeitlich begrenzte Unterbringung von 80 Soldatinnen und Soldaten geeignet – der Plan des Innenministeriums, bis zu 250 Asylwerber über einen längeren Zeitraum dort einzuquartieren, wäre „schlichtweg menschenunwürdig“, so Doskozil.
4 Personen auf 12m2
So sollen auf 12 m2 vier Personen untergebracht werden. „Das genügt selbst den Ansprüchen an eine Gefängniszelle nicht.“, so Doskozil, der nun notwendigen Schritte setzen will, um dieses Vorhaben zu verhindern.
FPÖ: „Flüchtlingsstätte über die Hintertür“
Kritik kommt auch von der burgenländischen FPÖ: „Dass die Bundesregierung dem Burgenland ein Asylzentrum aufs Auge drücken will, ist mittlerweile allseits bekannt. Dass sie uns nun aber im Schatten des Ukraine-Krieges eine Flüchtlingsstätte für Asylwerber aller Nationen und Nicht-Ukrainer über die sogenannte Hintertür unterjubeln will, spricht Bände und darf keinesfalls zugelassen werden“, so Klubobmann Johann Tschürtz, der auch den Landeshauptmann kritisiert: „Gerade Doskozil hat als Verteidigungsminister dieses Lager aufgefüllt statt abgebaut. Und nun stellt er sich hin und kritisiert genau das, was er selbst verschuldet hat.“
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