Elisabeth Böhm im Interview
"Ich möchte diese wunderschöne Stadt am See aus der Krise führen"

Sowohl die Infrastruktur als auch die Erhaltung der Geschichte und der Klimaschutz stehen auf der Agenda der Bürgermeisterin. | Foto: Stadtgemeinde Neusiedl am See
  • Sowohl die Infrastruktur als auch die Erhaltung der Geschichte und der Klimaschutz stehen auf der Agenda der Bürgermeisterin.
  • Foto: Stadtgemeinde Neusiedl am See
  • hochgeladen von Kathrin Santha

Elisabeth Böhm blickt auf erfolgreiche vier Jahre als Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Neusiedl am See zurück.

NEUSIEDL AM SEE. Mit welchen Zielen sie ins Neue Jahr und in den Wahlkampf startet, erzählte sie den RegionalMedien.

REGIONALMEDIEN: Welche Projekte stehen 2022 in Neusiedl an, welche werden abgeschlossen?
ELISABETH BÖHM: Im Herbst diesen Jahres wird der vierte Kindergarten eröffnet. Dieses Projekt ist mir sehr wichtig und ich bin sehr froh, den Neusiedlerinnen und Neusiedlern endlich die dringend notwendigen Betreuungsplätze anbieten zu können.
Weiters ist die neue Tennishalle in Planung und der Kanal- und Straßenbau wird planmäßig weiter fortgesetzt. Vieles konnte bereits fertig gestellt werden, wie die ganz neue Straßenanlage am Dragonerweg sowie der dringend notwendige neue Gehsteig in der Maria Theresienstraße und in der Reitschacher Straße, der sich in Fertigstellung befindet. Diese sind sehr wichtig, da es um die Sicherheit aller Neusiedlerinnen und Neusiedler geht.
Im Kindergarten am Tabor und in der Zentralmusikschule wurden die Fenster getauscht, in der Volksschule am Tabor die Hauptstiege saniert und die Rollos erneuert.

Fenster und Fassade vom Rathaus wurden saniert, sodass das schöne, ehrwürdige Amtshaus am Hauptplatz wieder herzeigbar ist.

Worauf legen Sie außerdem den Fokus?
Es sind alles alte Gebäude, wo immer wieder Erneuerungen notwendig sind. 2022 werden viele der gemeindeeigenen Gebäude eine Photovoltaik-Anlage auf die Dächer bekommen. Es wird weiter in klimaneutrale Maßnahmen investiert werden müssen, um zukunftsfit zu bleiben. Der Austausch der in die Jahre gekommenen Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Lampen ist abgeschlossen. Ausfälle gehören nun der Vergangenheit an, zudem bringt die neue Beleuchtung eine wesentlich bessere Sichtbarkeit mit sich. 50 Prozent der Kosten werden gefördert, da eine über 50-prozentige Einsparung erreicht wird.
Ein Wahrzeichen der Stadt – die Taborruine – hat ebenfalls eine neue Beleuchtung bekommen, damit sie weithin sichtbar ist.
Positiv hervorzuheben sind die Sanierungen von drei städtischen Kinderspielplätzen sowie die Neugestaltung des Generationenparks beim Kalvarienberg. Auch die Neuerrichtung eines sehr beliebten Fitnessparks an der Seepromenade konnte bereits abgeschlossen werden.

Seit 2018 wurden bereits viele Denkmäler und Bildstöcke im Stadtgebiet restauriert, wie die Dreifaltigkeitssäule am Hauptplatz, das Denkmal mit dem Turul am Beginn der Kalvarienbergstraße bzw. dem Nyikospark, die Pestsäule im Goldbergpark, die Josefsäule am Hirschfeld und die Christussäule im Nyikospark. 2022 werden weitere Denkmäler in der Stadt restauriert. Sie sind wichtige geschichtliche Zeitzeugen und Orte der Erinnerung. Deshalb muss dafür gesorgt werden, dass sie für die Nachwelt erhalten bleiben.

Wie steht es um die Finanzen?
Dank einer strengen Budgetdisziplin ist ein finanzieller Handlungsspielraum gegeben, denn die Stadt ist immer noch in der Konsolidierung und die COVID-19-Pandemie hat beachtliche Einnahmeneinbußen mit sich gebracht. Trotzdem wurde investiert! Es werden jährlich rund 3 Millionen Euro an Schulden zurückgezahlt, da sind Haftungen, Leasing und Kredite dabei und dennoch konnte 2021 um insgesamt 3,6 Millionen Euro investiert werden.
2022 werden Investitionen von rund 2,5 Mio. Euro getätigt.

Sehr froh bin ich über den Rückkauf des Baurechts für ein 6.000 m² großes See-Grundstück um 50.000 Euro, womit der öffentliche und freie Seezugang erhalten bleibt.

Welche Ideen bringen Sie mit ins Neue Jahr?
Ideen gibt es viele, der Handlungsspielraum ist momentan aufgrund der Finanzen noch etwas eingeschränkt. Zum einen natürlich auf Grund der Pandemie, die uns immer noch fest im Griff hat und kaum Planungen zulässt, zum anderen wie bereits erwähnt aufgrund unseres finanziell eher engeren Rahmens.

In erster Linie geht es jetzt darum begonnene Projekte wie den Kindergarten und die Tennishalle zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Auch beim Hallenbad ist eine Lösung in Sicht.

Der Straßen- und Kanalbau ist noch nicht abgeschlossen. Hier müssen immer noch jahrzehntelange Versäumnisse aufgeholt werden. Bäume, eine passende Bepflanzung und weitere Maßnahmen, die dem Umweltschutz zuträglich sind. Dabei denke ich an die Forcierung des Alltagsradelns, also der Förderung des Fahrradverkehrs innerhalb der Stadt sowie den Ausbau der E-Tankstellen für E-Bikes und Elektroautos.

Ich bin davon überzeugt, dass wir in einer guten Zusammenarbeit alle gemeinsam auch mit kleinen Schritten ganz viel für Neusiedl am See verändern können, um die Stadt noch attraktiver zu gestalten und die Lebensqualität hoch zu halten.

In die Ausstattung der Schulen und Kindergärten muss laufend investiert werden. In diesem Jahr müssen diverse Möbel und Ausstattungen sowie Laptops und Spielgeräte angekauft bzw. erneuert werden.
Sowohl der Bauhof als auch die Feuerwehr werden mit neuen Fahrzeugen ausgestattet.

Werden Sie erneut bei der Gemeinderatswahl im Herbst antreten, mit welchem Konzept?
Für mich stehen immer die Menschen im Mittelpunkt und nach diesem Anspruch möchte ich weiterhin für alle Neusiedlerinnen und Neusiedler arbeiten und die Lebensqualität in der Stadt noch weiter ausbauen. Das zeigt auch meine Arbeit als Bürgermeisterin der vergangenen Jahre.

Ich habe bei meinem Amtsantritt vor 4 Jahren eine Stadt mit massiven finanziellen Problemen, desolaten gemeindeeigenen Gebäuden, kaputten und fehlenden Straßen sowie fehlenden Gehsteigen übernommen.

Es erfordert höchstes Engagement und Einsatzkraft diese wunderschöne Stadt am See aus der Krise zu führen. Das Rathaus am Hauptplatz ist ein repräsentatives Beispiel für die Erneuerungen in der Stadt.
Ich hoffe, dass die Neusiedler Bevölkerung die positive Entwicklung und meine Arbeit als Bürgermeisterin für die Stadt sieht und mir weiterhin ihr Vertrauen schenkt.

Welche Schlüsse ziehen Sie nach der Modellregion Parndorf/Neusiedl und im Allgemeinen zur Pandemie?
Die Modellregion war definitiv eine Bereicherung für Neusiedl am See. Es stand der Bevölkerung eine Teststation zur Verfügung, in der ganz unkompliziert, einfach und schnell getestet wurde. Damit war die Stadt eine Vorreiterin in Sachen Pandemiebekämpfung. In anderen Gegenden war testen lange Zeit nicht so einfach möglich.
Als Stadtgemeinde schauen wir immer darauf, den Neusiedlerinnen und Neusiedlern stets genaue Informationen und vor allem auch Hilfe anzubieten. Das Einkaufsservice während der Lockdowns wurde vielfach genutzt und gerne angenommen. Die Menschen waren dankbar dafür, ebenso für die Möglichkeit sich über die Gemeinde zur Impfung anzumelden oder Hilfe beim Zugang zum Grünen Pass zu erhalten.
In dieser Art und Weise werden wir auch weiterhin verfahren und immer wieder Impfangebote zur Verfügung stellen.

Nur wenn wir zusammenarbeiten können wir etwas bewirken und diese Krise weiterhin halbwegs unbeschadet überstehen. Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wir als Gesellschaft funktionieren und schwierige Zeiten meistern. Bisher ist uns das recht gut gelungen würde ich sagen.

Die Hilfsbereitschaft und Solidarität unter der Neusiedler Bevölkerung ist groß. Es herrscht eine positive Stimmung und die Nächstenliebe wird großgeschrieben, das ist sehr erfreulich – wir halten zusammen, komme was wolle. Gemeinsam können wir alles schaffen!

In Neusiedl am See hatten mit Stand vom 18. Jänner 6.452 Menschen ein gültiges Impfzertifikat, das sind 74,65 Prozent der Neusiedlerinnen und Neusiedler.

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