Doskozil
„Ich sehe nicht ein, dass rund um die Uhr Weizen und Mais bewässert wird“
Im Rahmen einer Tourismus-Pressekonferenz kritisierte LH Hans Peter Doskozil die Bewässerung im Seewinkel.
NORDBURGENLAND. „Es ist nicht mehr 5 vor 12, sondern kurz vor 12“, so brachte LH Hans Peter Doskozil die Situation rund um den niedrigen Grundwasserstand im Seewinkel sowie den Wasserstand des Neusiedler Sees auf den Punkt.
„Da fehlt mir das Verständnis“
Heftige Kritik übte er in diesem Zusammenhang an der Landwirtschaft. „Ich sehe nicht ein, dass rund um die Uhr Weizen und Mais bewässert wird, wobei der Mais nicht einmal zur eigenen Lebensmittelversorgung herangezogen, sondern exportiert wird. Und ein paar Meter weiter diskutieren wir über den sinkenden Wasserstand des Neusiedler Sees. Da fehlt mir das Verständnis“, so Doskozil.
Anreize für die Landwirtschaft
Es habe bereits Gespräche mit dem Landwirtschaftsministerium und er Landwirtschaftskammer gegeben. „Wir müssen uns ernsthaft damit auseinandersetzen, wie sich diese Region weiterentwickeln soll und wie wir für die Landwirtschaft Anreize schaffen – etwa für andere Fruchtfolgen“, kündigte der Landeshauptmann an.
Offene Fragen bei der Zuleitung aus Ungarn
Bei der geplanten Wasserzuleitung von der aus der ungarischen Moson-Donau in den Neusiedler See gäbe es noch offene Fragen. „Was noch fehlt, ist die Finanzierungsfrage auf ungarischer Seite, außerdem bin ich noch skeptisch, was die Abhängigkeit und die Dotation betrifft. So, wie die Vorverträge jetzt ausgestaltet sind, passen sie für mich nicht“, so Doskozil. Am Freitag gibt es dazu weitere Gespräche mit den Ungarn.
„Will nicht von Ungarn abhängig sein“
Der Landeshauptmann kündigte außerdem eine weitere burgenländische Lösung an, die wasserrechtlich und technisch noch geprüft werden muss. Doskozil: „Ich bin einer Variante innerhalb des Burgenlandes nicht abgeneigt. Mir ist nämlich lieber, die Dinge selbst in der Hand zu haben, als in der Frage der Zuleitung von Ungarn abhängig zu sein.“
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