Schüler (15) aus Wien positiv getestet. Mitschüler zeigen keine Symptome
Corona-Maßnahme im Erzbischöflichen Gymnasium Hollabrunn: Schüler und Lehrer unter häuslicher Quarantäne

- Aktuelle Lagebesprechung, von links nach rechts: Landesamtsdirektor Werner Trock, Bildungsdirektor Johann Heuras, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner, Vorstand NÖ Landesgesundheitsagentur Helmut Krenn.
- Foto: NLK Filzwieser
- hochgeladen von Oswald Hicker
Ein Bub (15), der in Wien am Coronavirus erkrankte, besuchte ein Gymnasium in Hollabrunn. 23 Schüler und vier Lehrer wurden unter häusliche Quarantäne gestellt.
Die Behörden des Landes Niederösterreich waren schon seit Tagen darauf vorbereitet, nun ist das Erwartete eingetreten. Jener Schüler aus Wien (15), der gemeinsam mit seinen Eltern positiv auf das Corona-Virus getestet wurde, besuchte eine Schule in Niederösterreich. Der Bursch ging in die 5. Klasse des Erzbischöflichen Gymnasiums in Hollabrunn. Nun wurde der Landessanitätsrat, der aufgrund der Lage in Permanenz tagt, aktiv. 23 Klassenkollegen und vier Lehrkräfte erhielten am Freitag kurz nach 18 Uhr Bescheide zugestellt, dass sie sich in häusliche Absonderung begeben müssen.
Schulkollegen ohne Symptome: Häusliche Absonderung bis 11. März
Bislang zeigt keiner der Betroffenen irgendwelche Symptome. Deshalb wären Virentests im derzeitigen Stadium auch sinnlos, da der Erreger erst in akuten Fällen sicher nachgewiesen werden kann. Die 27 Personen müssen daher in ihrer gewohnten Umgebung unter ärztlicher Betreuung bis 11. März abwarten, ob Symptome auftreten. Sollte dies der Fall sein, dann würden sie ins Landesklinikum Melk gebracht. Denn dort wurde ebenfalls am Freitag eine Spezialabteilung für die Corona-Fälle eingerichtet. Siehe Link zur Geschichte hier
Lagebesprechung: Sanitätsstab tagt rund um die Uhr
„Der NÖ Sanitätsstab tagt ständig, um alle umfassenden Vorkehrungen zu treffen. Ich bin überzeugt, dass wir von Seiten der Landeskliniken für etwaige Krankheitsfälle bestens vorbereitet sind. Bisher wurden 200 Verdachtsfälle getestet, die alle negativ waren. Für mich ist es wichtig, dass wir die zentralen Vorgaben des Bundes exakt einhalten“, betont LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der diesbezüglich auch mit Gesundheitsminister Anschober in Kontakt steht. Darüber hinaus befindet sich Landesrätin Königsberger- Ludwig in intensivem Austausch mit dem Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.
Bundesgymnasium Hollabrunn nicht betroffen
In Hollabrunn gibt es auch ein zweites Gymnasium, das BG und BRG Hollabrunn. Eltern der Kinder in der Bundesschule können beruhigt sein. Diese Schule ist nicht betroffen, der infizierte Schüler besuchte das Erzbischöfliche Gymnasium Hollabrunn.
Statements aus dem Bezirk Hollabrunn
Bürgermeister der Bezirkshauptstadt Alfred Babinsky hat natürlich mit dieser "Prominenz", den ersten niederösterreichischen Corona-Fall in seiner Stadt zu haben, keine Freude, verweist aber auch die Gesundheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft: "Natürlich haben wir uns über die Situation schon im Vorfeld Gedanken gemacht, aber die Gesundheitsbehörde hat in diesem Fall die Entscheidungsgewalt!"
Seitens der Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn wurden im aktuellen Fall eines infizierten Schülers alle erforderliche Maßnahmen in die Wege geleitet. Sämtliche Maßnahmen werden seitens der Gesundheitsbehörde in Abstimmung mit der Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn direkt veranlasst.
Nach Rücksprache mit den übergeordneten Behörden besteht für die Stadtgemeinde Hollabrunn derzeit kein weiterer Handlungsbedarf. Alle weiteren Schritte werden direkt von der Bezirkshauptmannschaft in die Wege geleitet.
Private Geburtstagsfeiern verschoben
Dass diese Situation durchaus beunruhigend ist zeigen auch Privatpersonen. So hat etwa eine Hollabrunnerin ihre Geburtstagsfeier verschoben, weil ihre Tochter mit Schülern aus dieser Schule Kontakt hatte.
Mehr Angst vor echter Grippe
Mehr Angst vor der echten Grippe als vor Corona hat hingegen Landtagsabgeordneter Richard Hogl: "Bis ich 30 Jahre alt war hatte ich alle zwei Jahre eine schwere Grippe. Seitdem ich mich impfen lasse, hatte ich sie nicht mehr." Stadtrat von Hollabrunn Günther Schnötzinger und seine Familie hatten heuer im Jänner die echte Grippe: "Vor allem unser einjähriges Baby litt sehr und fieberte bis zu 40 Grad. Vor Corona fürchte ich mich nicht. Es ist durchaus empfehlenswert Maßnahmen der Hygiene einzuhalten, aber der Hysterie zu verfallen wäre falsch."
Im Verdachtsfall ist die Gesundheitshotline unter 1450 zu kontaktieren, hält die Landessanitätsbehörde fest.


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