Kommentar
Gebt den Narren das Kommando
Eilig hat EU-Minister Blümel einen zusätzlichen Feiertag abgesagt. Vielleicht voreilig, denn wie mit dem Urteil des EuGH zum Karfreitag umgegangen werden soll, ist noch unklar. Rechtzeitig zum Faschingsbeginn bringt der Präsident von Österreichs Narren einen Vorschlag zur Lösung. Der Faschingsdienstag könnte als "Kompensation" zum Feiertag erklärt werden (siehe Interview). Was wie ein Scherz klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Das Narrentreiben spült laut Experten jedes Jahr 130 Millionen Euro in die Kassen der heimischen Wirtschaft. Besonders hilft das den ohnehin gebeutelten Branchen Handel und Gastronomie. Ein Argument, bei dem selbst WKO-Chef Mahrer weich werden könnte. Außerdem würde die offizielle Erklärung zum Feiertag nur den gelebten Ausnahmezustand legalisieren. Denn in weiten Teilen des Hoheitsgebietes berät einen am Faschingsdienstag am Bankschalter der Bienenmann (die Hummel-Drohnen-Version von Sumsi), und Mickey Maus stellt am Gemeindeamt Baubescheide aus. Der Faschingsdienstag müsste auch AK-Chefin Anderl ins Konzept passen, hätte er aus Arbeitnehmersicht doch einen entscheidenden Vorteil: Er fällt nur höchst selten auf einen Sonntag. Was den ultimativen Kompromiss quasi aufdrängt: Karfreitag und Faschingsdienstag werden nicht als zusätzlicher Feiertag eingeführt. Sie werden einfach mit dem Ostersonntag getauscht. Bitte rasch umsetzen, die Zeit drängt!
Der Februar ist sozusagen reich an Narren, arm an Tagen.
- Klaus Klages (*1938),deutscher Kalenderverleger
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