St. Pölten
Göttliche Handwerkskunst im Landhaus
Ausgestellter Altar im Landhaus Niederösterreich setzt Zeichen für das selten gewordene Handwerk der Vergolder
ST. PÖLTEN. „Es ist ein Prachtexemplar heimischer Handwerkskunst“, freut sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leinter über dieses außergewöhnliche Exponat. Im Foyer des Landeshauses ist für die nächsten zwei Monate ein Flügelaltar zum Thema „Christus Licht der Völker“ aufgestellt. Es ist ein starkes Zeichen für das künstlerische Handwerk der Vergolder.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zeigte sich von der Handwerkskunst beeindruckt: „Niederösterreichs Handwerksbetriebe stehen für Qualität, Perfektion und Leidenschaft. Dafür brauchen sie motivierte Nachwuchskräfte, die dieses Handwerk erlernen wollen. Gerade diese Handwerkskunst zeigt: Die Lehre in Niederösterreich hat eine goldene Zukunft.“
WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker unterstrich die Bedeutung des Handwerks für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich. „Im niederösterreichischen Handwerk steckt höchstes Wissen und höchstes Können. Hier gibt es Qualität, auf die sich Kundinnen und Kunden verlassen können“, so Ecker. Nahezu die Hälfte aller Lehrlinge in Niederösterreich werden in der Sparte „Gewerbe und Handwerk“ ausgebildet.
UNESCO Kulturerbe
2017 wurde das „Vergolden und Staffieren“ von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Elf Vergolderinnen und Vergoldern aus mehreren österreichischen Bundesländern schlossen sich für dieses Gemeinschaftswerk zusammen. Im Zentrum steht Christus mit der Dornenkrone. Der linke Flügel zeigt das alttestamentarische „Himmlische Manna“, der rechte Flügel wird vom Bild der wunderbaren Brotvermehrung geprägt. Zuvor war der Altar bereits im Wiener Stephansdom zu sehen.
Elf der Vergolderinnen und Vergolder kommen aus Niederösterreich. Markus Bauer, der oberste Vertreter der Vergolder und Staffierer in Niederösterreich wie auch in ganz Österreich, der selbst maßgeblich am Altar mitgearbeitet hat, appellierte, verstärkt auf die Fähigkeiten seiner Branche zu setzen, gerade auch in der Denkmalpflege. „Vergolden und Staffieren ist ein umfassendes Handwerk“, so Bauer. „Dieses Wissen und Können darf nicht verloren gehen.“
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