Silvester
In Niederösterreich werden Millionen "verböllert"
Mundl zu Silvester und Korken, die schneller fliegen als Menschen laufen: Zahlen und Fakten zum Jahreswechsel.
NIEDERÖSTERREICH. Auch, wenn sich dieses Bild in den letzten Jahren gewandelt hat, da Feuerwerk mittlerweile etwas in Verruf geraten ist: Geschossen wird zu Silvester immer noch ausgiebig, besonders in den ländlichen Bereichen. Niederösterreich "verböllert" zu Silvester rund zehn Millionen Euro. Branchenvertreter schätzen, dass pro Person rund 40 Euro für Feuerwerk ausgegeben wird.
Der Sekt sprudelt
Der Klassiker: Pünktlich zum Countdown werden reihenweise Sektflaschen entkorkt. Die Standard-Reaktion aller Anwesenden? Ducken. An alle, die sich vor fliegenden Korken in Sicherheit bringen wollen: Das bringt nichts. Korken aus einer geschüttelten Sektflasche fliegen schneller als der schnellste Mensch der Welt laufen könnte. Mit bis zu 40 Stundenkilometern schießen die kleinen Pfropfen aus ihren Flaschenhälsen. Also besser nicht auf andere Partypeople zielen. Silvester ist ein prickelndes Fest: Die Sekthersteller verdienen in der Zeit rund um Silvester fast 1,6 Milliarden Euro mit dem blubbernden Drink.
Was wird denn da gefeiert?
Genau genommen feiern wir den Namenstag von Papst Silvester I. Von 314 bis zum 31. Dezember 335 saß er in Rom auf seinem Stuhl. Schon seit dem 5. Jahrhundert wird an Silvester seinem Todestag gedacht. Papst Silvester I. soll Kaiser Konstantin durch Handauflegen geheilt haben. Zum Dank taufte dieser ihn "Silvester" und erkannte den Papst als kirchliches Oberhaupt neben sich an.
Hier geht die Post ab
Weltweit wird das neue Jahr begrüßt. Beim letzten Silvesterpfad in Wien nahmen rund 800.000 Personen teil. Etwa eine Million Menschen feiern in New York gemeinsam bei der traditionellen Silvester-Party auf dem Times Square. Auch in der deutschen Hauptstadt versammeln sich etwa eine Million Menschen am Brandenburger Tor. Wohlbekannt: 1,6 Millionen Zuschauer verschmelzen am Hafen in Sydney zu einem riesigen Countdown-Chor. Noch mehr sind es in Río de Janeiro: 2,3 Millionen Menschen feiern an der Copacabana.
Ins neue Jahr "rutschen"
Wer jemandem einen "guten Rutsch" wünscht, benutzt dabei eigentlich eine jüdische Redewendung. Der "Rutsch" leitet sich nach Ansicht vieler Sprachforscher vom hebräischen Wort für Neujahr ab: "Rosch ha-Schana" (Kopf/Anfang des Jahres).
Glücksbringer
An Silvester sind Glücksbringer ein unverzichtbarer Bestandteil der Dekoration in jeder Wohnung. Aber habt ihr euch schon einmal gefragt, warum gerade diese Glücksbringer es in unsere Neujahrsnacht geschafft haben? Der Schornsteinfeger: In früheren Zeiten wurde mit Kaminen geheizt, und regelmäßige Besuche des Schornsteinfegers halfen, Brände zu verhindern. Daher wurde er zum wahrhaften Glücksbringer! Vierblättrige Kleeblätter: Diese kleinen grünen Glücksbringer sind so selten, dass man buchstäblich Glück haben muss, um sie zu finden. Der Marienkäfer: Bereits sein Name deutet auf Glück hin, und er wird als Bote Marias bezeichnet, der Kranke heilt und Kinder beschützt. Das Schwein: Schon seit der Antike gelten Schweine als Symbole für Wohlstand, Stärke und Fruchtbarkeit.
Gut gemeinte Vorsätze
Der beliebteste Neujahrsvorsatz: mehr Sport machen. Rund 50 Prozent der Österreicher nehmen sich dies für das neue Jahr vor, doch nur weniger als die Hälfte hält sich dann wirklich daran.
Silvester in der Ferne
In Irland sagt man den bösen Geistern den Kampf an, indem man nach dem Essen einen Kuchen an die Wand wirft, in der Hoffnung auf ausreichend gutes Essen im kommenden Jahr. In den Niederlanden wird nicht nur mit Raketen gefeiert, sondern auch Tannenbäume werden feurig verbrannt. In Südafrika warf man früher alte Geräte und Möbel aus dem Fenster, bis die Tradition aufgrund zahlreicher Verletzungen verboten wurde. In Bulgarien geht es hart zur Sache: Dort verteilt man sich gegenseitig mit einem Ast auf den Rücken Schläge, die sogenannte Surwatschka, um ein reiches Jahr zu wünschen. Italiener, die in der Nacht des Jahreswechsels rote Dessous tragen, sollen im nächsten Jahr Erfolg haben. In Dänemark ist es Brauch, Geschirr an die Türen von Freunden und Familie zu werfen. Die zerbrochenen Teller sollen Glück bringen und die Anzahl loyalen Freundeskreises zeigen.
Ein Mitternachtskuss als Glücksbote ist eine vergleichsweise moderne Tradition. Ursprünglich besagte die Regel, dass die erste Person, die man nach Mitternacht trifft, eine bedeutende Rolle im kommenden Jahr spielt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.