Lawinengefahr
Niederösterreichs Bundesheer-Alpinisten stehen bereit
Nicht nur im Westen Österreichs ist die Schneelage gefährlich. Auch in Niederösterreich herrscht erhöhte Lawinengefahr. Das Bundesheer stellt deshalb im ganzen Land speziell ausgebildete Alpinsoldatinnen und -soldaten bereit.
NÖ. Um im Ernstfall rasch handeln zu können, hält das Bundesheer über 400 Soldatinnen und Soldaten und bis zu drei Hubschrauber rund um die Uhr bereit. Obwohl ein Großteil davon in den gebirgigeren Bundesländern (100 in Salzburg, 150 in Tirol, 60 in Vorarlberg, 30 in Kärnten) stationiert ist, stehen auch in Niederösterreich einige Soldaten mit Expertise in der Kälte bereit.
Amstetten und Wr. Neustadt
Die Lawineneinsatzgruppen in NÖ gliedern sich in zwei Gruppen auf. Die Alpingruppe "West" ist in Amstetten beim Jägerbataillon 12 stationiert. Zur Zeit stehen dort 15 Mann bereit. Die zweite Gruppe, die Alpingruppe "Ost", verweilt in Wr. Neustadt an der Militärakademie. Dort halten sich 22 Mann bereit, um im Ernstfall einzugreifen.
Drei Hubschrauber bereit
Aufgrund von Ausbildungen, Dienstreisen oder Abstellungen kann von einer Ausrückungsstärke beider Gruppen von etwa 20 Mann ausgegangen werden. Die Alpingruppen haben typische Bergretterausrüstung. Zudem stehen laut Vizeleutnant Albin Fuss drei Hubschrauber jederzeit bereit, um die Einsatzkräfte rasch vor Ort zu bringen.
Einsätze das ganze Jahr
Wer denkt, dass die Gruppe nur im Winter Einsätze durchführt, der irrt. Auch in den heißen Monaten können die Soldaten zur Hilfe gerufen werden.
„Erst diesen Sommer wurde die Gruppe "West" zu einem Such- und Rettungseinsatz gerufen, und diese konnte nach kurzer Zeit eine Personenrettung durchführen“
, so Vizeleutnant Albin Fuss auf Nachfrage bezüglich bisheriger Einsätze.
Militärische Hilfe für zivile Kräfte
Trotz der aktuellen Schneelage vertraut man auf die Lawineneinsatzgruppen in Niederösterreich. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) ist von der Kompetenz der Alpinisten des Bundesheeres überzeugt:
„Über die Wintermonate halten sich in ganz Österreich speziell ausgebildete Alpinsoldatinnen und -soldaten bereit. Unsere Soldatinnen und Soldaten können mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise bei Katastropheneinsätzen, Einsätzen im unwegsamen Gelände sowie bei jeder Witterung professionell und schnell dort helfen, wo sie gebraucht werden.“
Die Aufgabe der Soldatinnen und Soldaten ist es, die vor Ort befindlichen zivilen Kräfte bei Bedarf zu verstärken. Außerdem soll das Heer sicherstellen, dass Hilfs- und Rettungseinsätze auch über längere Zeit geführt werden können. Soldatinnen und Soldaten der Einsatzzüge können bei massivem Schneefall zum Abschaufeln von Flachdächern und Ähnlichem ausrücken. Auch hier sei laut Bundesministerium für Landesverteidigung eine alpine Qualifikation für sicheres Arbeiten erforderlich.
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