Verosrgungsischerheitstour NÖ mit Landwirtschaftsminister Totschnig

Totschnig mit Versorgungssicherheitstour in Niederösterreich | Foto: BML/Lendl
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Um mit Bäuerinnen und Bauern über aktuelle Herausforderungen und die Chancen der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 zu sprechen, macht Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig eine „Versorgungssicherheitstour“ durch ganz Österreich.

NÖ (pa). Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig tauschte sich mit 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Niederösterreich aus. Davor skizzierte der Minister mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, LK-Präsident Johannes Schmuckenschlager und Nationalrat Georg Strasserin einem gemeinsamen Pressegespräch die Situation von Niederösterreichs Landwirtschaft in Zeiten multipler Krisen.

„Die Folgen der Corona-Pandemie, der Russische Angriffskrieg in der Ukraine, der Klimawandel -wir leben in einer Zeit multipler Krisen. Trotz dieser Herausforderungen versorgen uns unsere Bäuerinnen und Bauern verlässlich mit regionalen Lebensmitteln. Damit unsere heimische Landwirtschaft auch in Zukunft krisenfest und die Lebensmittelversorgunggewährleistet ist, ist Planungssicherheit entscheidend. Diese Planungssicherheit liefert die neue Gemeinsame Agrarpolitik ab 2023. Viele Bäuerinnen und Bauern fragen sich, welche Änderungen die GAP mit sich bringt. Um über die derzeitigen Herausforderungen und die GAP als das Zukunftsprogramm für den ländlichen Raum zu sprechen, mache ich eine Versorgungssicherheitstour durch ganz Österreich. Der direkte Austausch mit unseren niederösterreichischenBäuerinnen und Bauern ist mir ein großes Anliegen. Ich möchte ihre Sorgen hören und sie dazu motivieren, diesenWeg gemeinsam mit uns zu gehen.“,

so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig

Weiter betont er

„Um unsere bäuerlichen Familienbetriebe bestmöglich zu unterstützen, hat die Bundesregierung umfassende Entlastungspaketegeschnürt. Zusätzlich setzen wir zielgerichtete Unterstützungsmaßnahmen für die Landwirtschaft um. Dazu gehören 9 Mio. Euro für die Produktion von Obst und Gemüse in Glashäusern, die bereits Ende September ausgezahlt wurden. Im Dezember folgt die Auszahlung des 110 Mio. Euro Versorgungssicherungspakets. Rund37 Mio. Euro davon gehen an 25.000 bäuerliche Betriebe in Niederösterreich. Außerdem erarbeiten wir gerade einen 120 Mio. Euro Stromkostenzuschuss für die landwirtschaftliche Produktion.“„Ziel der Tour ist es auch die vielfältigen Leistungen des heimischen Agrar-und Ernährungssektors darzustellen. Mit der ökosozialen österreichischen Agrarpolitik haben wir eine flächendeckende, multifunktionale und nachhaltig produzierende Landwirtschaft. Bei Grundnahrungsmitteln haben wir Dank unserer Bauern einen hohen Selbstversorgungsgrad. Das macht sich in Krisenzeiten bezahlt. Jedes Bundesland, jede einzelne Region und jeder einzelne Betrieb leistet hier einen wichtigen Beitrag dafür. Dafür gilt es Danke zu sagen.“

Foto: BML/Lendl

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf:

„Niederösterreich ist das Agrarland Nummer eins und hat für die Versorgungssicherheit für ganz Österreich eine immens wichtige Rolle. Und dafür brauchen die Bäuerinnen und Bauern auch jede Unterstützung. Zum einen ist das die neue GAP, zum zweiten die konkreten Entlastungspakete wie der Versorgungssicherungsbeitrag und die Agrardieselrückvergütung. Zum dritten braucht es noch weitere Weichenstellungen, die ich mir vor allem von Bundesministerin Gewessler erwarte, nämlich einfachere PV-Förderungen sowie mehr Grünes Gas und Biomasse. Denndie Landwirtschaft könnte laut Experten bis zu 30 Prozent des Gasbedarfs aus biogenen Reststoffen erzeugen, wenn man endlich die richtigen Rahmenbedingungen schafft.“Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager„Die neue Gemeinsame Agrarpolitik bringt Stabilität und Planungssicherheit für unsere Bäuerinnen und Bauern. Und mit jedem neuen Programm entwickelt sich die Land-und Forstwirtschaft weiter. Aber die Auflagen des neuen Programms müssen auch umsetzbar sein. Derzeit sind Regelungen vorgesehen, die nicht der guten pflanzenbaulichen Praxis entsprechen und für manche Kulturen, wie etwa im Bereich des Gemüsebaus, nicht anwendbar sind. Dadurch wird die landwirtschaftliche Produktion und somitdie Eigenversorgung gefährdet.“

„Ziel jeder Entwicklung muss sein, die Versorgung mit österreichischen Produkten zu erhöhen bzw. mindestens aber zu erhalten. Daher braucht es Rahmenbedingungen, die die Produktion und somit die Versorgung absichern. Das gilt auch für den Green Deal. Dieser wurde zu einer Zeit entwickelt, in der die Herausforderungen andere waren als heute und ist in der vorliegenden Form nicht praktikabel. Eine Neubewertung des Green Deal, genauso wie eine Folgenabschätzung sind dringend notwendig.“

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NR Georg Strasser:

„Mit einerausgewogenen und praxistauglichen GAP schützen wir mehr denn je unsere natürlichen Ressourcen und stärken gleichzeitig unsere Familienbetriebe. 40 Prozent der Leistungsabgeltungen in der GAP sind direkt klimarelevant, das Budget für das Agrarumweltprogramm ÖPUL wird um 25 Prozent erhöht und Bio-Landwirtschaft noch stärker forciert. Damit leistet die künftige GAP einen wesentlichen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel und ermöglicht es unseren Bäuerinnen und Bauern gleichzeitig uns auch in Krisenzeiten mit genügend Essen versorgen zu können.“

„In Zeiten wie diesen hat Versorgungssicherheit oberste Priorität. Damit unsere Land-und Forstwirtschaft weiterhin ihren Beitrag leisten kann, gilt es alle Maßnahmen zu vermeiden, die unsere Lebensmittelproduktioneinschränken oder sogar komplett verhindern. Deshalb müssen wir den Green-Deal der EU-Kommission nachschärfen. Der Anstieg umweltschädlicher Importe und eine erhöhte Abhängigkeit vom Weltmarkt dürfen nicht das Ziel sein. Was wir brauchen, sind eine nachhaltige Produktion, stabile bäuerliche Einkommen und leistbare Lebensmittel für die Menschen in unserem Land.“

Entlastungspakete der Bundesregierung

  • Ökosoziale Steuerreform
  • 4 Mrd. Entlastungspaket vom Frühjahr
  • 28 Mrd. Euro Anti-Teuerungs-Paketu.a. mit: 500 Euro Klimabonus, bereits ausgezahlt und doppelte Familienhilfe im August, bereits ausgezahlt

Entlastungsmaßnahmen für die heimische Landwirtschaft

  • 110 Mio. Euro Versorgungssicherungspaket: Bauern erhalten heuer noch Versorgungssicherungsbeitrag automatisch über die AMA ausgezahlt. Rund 37Mio. Euro davon gehen zur Unterstützung an ca. 25.000 bäuerliche Betriebe in Niederösterreich
  • 9 Mio. Eurofür regionalen Obst-und Gemüseanbau in Glashäusern: wurde bereits Ende September überwiesen
  • 120 Mio. Euro Stromkostenzuschussfür landwirtschaftliche Betriebe
  • Temporäre Agrardieselvergütung, Rückvergütung CO2 Bepreisung
  • Anhebung steuerlicher Pauschalierungsgrenzen

Laufend aktuelle Informationen des Landwirtschaftsministeriums und ein Folder mit allen Entlastungsmaßnahmen stehen hier zur Verfügung: landwirtschaft.at

Neue Gemeinsame Agrarpolitik –Zukunftsprogramm für unsere Bäuerinnen und Bauern

  • In langen Verhandlungen ist es uns gelungen, aus einem Minus ein Plus zu machen. Ab 2023 stehen 1,8 Mrd. Euro pro Jahrfür ÖsterreichsLandwirtschaft zur Verfügung.
  • Im September hat die Kommission unseren Strategieplan genehmigt. Damit gehört Österreich zuden ersten Ländern, die in Umsetzung gehen.
  • Mit Anfang November startet die Antragstellung für die Bäuerinnen und Bauern. Die Landwirtschaftskammern beraten hier bereits intensiv.

Was bringt die neue GAPfür Österreich?

  • Weiterhin Unterstützung in Form von Direktzahlungen
  • Das Agrarumweltprogramm ÖPUL wird auf insgesamt 574 Millionen Euro pro Jahr ausgebautAusgleichszulage(Bergbauernförderung)abgesichert
  • Fokus auf Junglandwirtinnen und Junglandwirtebei der Hofübergabe
  • Starkes Investitionsprogramm zur Modernisierung der Betriebe
  • Nachhaltigproduzierende Landwirtschaft wird weiter unterstützt –-Klimaschutzmaßnahmen gewinnen weiter an Bedeutung, rund 52% der GAP Mittel (inkl. Kofinanzierung) sind als klimabezogen programmiert
  • Auch das Thema Wassermanagement wird verstärkt im Strategieplan berücksichtigt

Niederösterreichs Land-und Forstwirtschaft auf einenBlick

  • 37.453 land-und forstwirtschaftliche Betriebe
  • 51,6% im Nebenerwerb, 41,7% im Haupterwerb, 2,6% Personengemeinschaften, 4,1% Betriebe juristischer Personen
  • Über 80% der Landesfläche werden von landwirtschaftlichen Betrieben gepflegt.
  • 93% der niederösterreichischen Betriebe sind Familienbetriebe.
  • Die Hälfte der österreichischen Ackerfläche liegt in Niederösterreich.
  • Auf 88% der landwirtschaftlichen Fläche in NÖ werden freiwillig Umwelt-und Klimaschutzmaßnahmen durchgeführt.
  • 1/3 der österreichischen Biofläche liegt in Niederösterreich.
  • 24,5% der niederösterreichischen Betriebe wirtschaften nach biologischen Richtlinien.
  • Nicht umsonst gilt Niederösterreich als der Gemüsekaiser Österreichs. Ganze 99% der österreichischen Erbsen kommen aus Niederösterreich. Auch bei Zwiebel und Spinat übernehmen Niederösterreichs Landwirte mit 95% beinahe die gesamte Produktion Österreichs.
  • Niederösterreichs Land-und Forstbetriebe sind nach wie vor klein strukturiert. Die durchschnittlich landwirtschaftlich genutzte Fläche (Ackerland, Dauerkulturen, Dauergrünland) ist 30,9 ha. Zum Vergleich: Deutschland 63 ha, Dänemark 75 ha, USA 180 ha.
  • Auch Niederösterreichs Tierhaltung ist im internationalen Vergleich klein strukturiert. 15.999 Betriebe halten Nutztiere. Im Schnitt werden 42 Rinder oder 151 Schweine pro Betrieb gehalten. Zum Vergleich: Deutschland 85 Rinder, 1.300 Schweine. Niederlande3.400 Schweine pro Betrieb.
  • Die Land-und Forstwirtschaft trägt in Niederösterreich überdurchschnittlich zum Erfolg der Gesamtwirtschaft bei. Österreichweit trug der primäre Wirtschaftsbereich 2020 mit 4,172 Mrd. Euro rund 1,2 %zur Gesamtwirtschaftsleistung bei. In Niederösterreich lag die Wertschöpfung aus dem Agrar-, Forst-und Fischereiwesen bei 1,284 Mrd. Euro, was einem Anteil von 2,4 %entspricht. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des primären Bereichs ist in Niederösterreich also rund doppelt sogroß wie im österreichischen Durchschnitt.

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