Sichtung in NÖ
Wenn ein weißer Rehbock vor die Kamera springt
Weiße Rehböcke sind selten. Da ist die Freude natürlich groß, wenn man so ein Tier in der Natur erspäht. Aber was hat es mit den Tieren auf sich? Und wie selten sind sie?
NÖ. Ab und an trifft man sie: seltene weiße Rehböcke. Manchmal gelingt es Naturfotografen - oder einem unserer Regionauten - so einen vor die Linse zu bekommen. Für die Farbe sorgt meist ein Gendefekt. Dadurch sind die Tiere leider schlechter getarnt - was dazu führt, dass sie häufiger zur Beute von Raubtieren werden.
„Beim Rehwild treten selten neben der rotbraunen Färbung auch albinotische oder teilalbinotische Individuen auf. Beim gesichteten Tier handelt es sich – soweit man es am Bild erkennen kann – um einen teilalbinotischen Rehbock. Bei ihm treten große und kleine weiße Stellen an verschiedenen Körperteilen auf“
, heißt es vom NÖ Jagdverband auf Anfrage.
Abschuss in der Jägerschaft verpönt
Gejagt werden die weißen Rehböcke aber meist nur mit der Kamera oder von Raubtieren. Unter Jägern gilt nämlich ein Credo: Wenn man ein weißes Reh schießt, soll das Unglück über den Waidmann oder dessen Familie bringen. Teilweise erzählt man sich, dass man nur noch ein Jahr zu leben hat, wenn man ein solches Tier erlegt. Egal ob an dem Mythos etwas Wahres dran ist oder nicht - es schützt das Albino-Wild zumindest vor den meisten Menschen.
Darum sind die Rehe weiß
Albinismus ist eine genetische Störung, die bei verschiedenen Tierarten vorkommen kann. Ihnen fehlt das Pigment Melanin, das normalerweise für die Färbung von Haut, Haaren und Augen verantwortlich ist. Laut dem NÖ Jagdverband sind (Teil)Albinotische Tiere in der Regel anfälliger für Hautstörungen, ihre Augen sind lichtempfindlicher, sie sehen insgesamt schlechter und sind für Beutegreifer besser sichtbar. Daher ist die Lebenserwartung im Schnitt geringer.
Nur eines von 10.000
Albinismus und Teilalbinismus kommen in der Tierwelt bei allen Säugetieren, Vögeln, Amphibien und auch Fischen vor. Im Schnitt wird bei Säugetieren die Wahrscheinlichkeit auf 1:10.000 geschätzt. Nagetiere sind mit einer geschätzten Wahrscheinlichkeit von 1:500 am häufigsten betroffen.
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