Natur im Garten
Wer buddelt da - Wühlmaus oder Maulwurf?

Foto: Adobe Stock

Der Maulwurf und die Große Wühlmaus halten keinen Winterschlaf, sind deshalb auch in der kalten Jahreszeit aktiv und benötigen weiterhin Nahrung. Während sich der Maulwurf bei Frost in tiefere Bodenschichten zurückzieht und tierische Kost verspeist, sind Wühlmausgänge besonders nach dem Abschmelzen der Schneedecke oberflächennah gut zu sehen.

NÖ. Die Wühlmaus macht sich im Garten nicht nur im Sommer unbeliebt, wenn sie ganze Jungpflanzen wie durch Zauberhand verschwinden lässt oder allerlei Wurzelgemüse vertilgt. Auch im Winter kann der kleine Pflanzenfresser Blumenzwiebel verspeisen oder beträchtliche Schäden an den Wurzeln von Stauden, Sträuchern und (Jung-)bäumen anrichten. Bevor Maßnahmen gesetzt werden, sollten Sie sich jedoch zuerst vergewissern, wer da wirklich in Ihrem Garten wühlt: Maulwurf oder Wühlmaus?

„Wühlmäuse haben ein enormes Vermehrungspotenzial. Zwischen März und Oktober wirft ein Weibchen drei- bis viermal. Ein Wurf besteht dabei aus 5 - 6 Jungen, die wiederum nach 6 - 8 Wochen selbst geschlechtsreif sind. In Jahren mit guten Lebensbedingungen kann es zu Massenvermehrungen kommen“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Maulwurf oder Wühlmaus – Die Verwühlprobe

Zur Unterscheidung der beiden Tierarten werden zunächst die Erdhaufen begutachtet. Beim Maulwurf sind die Erdhaufen groß, regelmäßig halbkugelig geformt und es sind keine Pflanzenreste darin zu erkennen. Die runde Gangöffnung befindet sich mittig im Zentrum des Hügels. Im Gegensatz dazu sind die Erdgebilde von Wühlmäusen unauffälliger, flach und unregelmäßig. Die aufgeworfene Erde befindet sich seitlich der eher ovalen Gangöffnung. Die gröbere Aushuberde ist mit Pflanzenresten durchsetzt und die Wand der Gänge glatt, da Wühlmäuse in den Gang ragende Wurzeln abfressen. Diese oberirdischen Spuren verraten meist schon einiges, die Inspektion der Erdhaufen ermöglicht aber nicht immer eine eindeutige Diagnose.

Notwendige Klarheit

Eine „Verwühlprobe“ sorgt für die notwendige Klarheit. Ziehen Sie Handschuhe an und legen Sie mehrere Gänge auf eine Länge von 30 cm frei. Kontrollieren Sie die Probe nach einigen Stunden oder spätestens am nächsten Morgen. Wurden die Gänge wieder repariert, handelt es sich um von Wühlmäusen bewohnte Bereiche, die mit Fallen bestückt werden können. Sollte der jeweilige Gang nicht verwühlt sein, handelt es sich unbenutzte Bereiche oder um den Maulwurf – dann ist keine Maßnahme erforderlich. Der Maulwurf ist ein ausgesprochener Nützling im Garten, denn er vertilgt pro Jahr etwa 30 kg Nahrung in Form von allerlei Insekten wie Engerlinge, Drahtwürmer, Erdraupen, Rüsselkäferlarven aber auch Schnecken. Generell zeigt die Anwesenheit des Maulwurfs, dass der Boden gesund ist und zahlreiche Lebewesen, welche seine Nahrungsgrundlagen bilden, vorhanden sind.

Hoher Befallsdruck

Handelt es sich um Wühlmäuse und ist der Befallsdruck sehr hoch, so können im Winter Wühlmausfallen eingesetzt werden. Da die Nahrung jetzt knapp ist, nehmen die Tiere Köder wie Karotten-, Sellerie- oder Apfelstücke besser an. Der Fachhandel bietet unterschiedliche Systeme, welche direkt in die Wühlmausgänge entsprechend der Herstellerempfehlung eingebracht werden. Lebendfallen sind nur bedingt empfehlenswert da die Tiere darin schnell verdursten - diese müssten daher alle 3-4 Stunden (auch nachts!) kontrolliert werden, um die Tiere rechtzeitig zu befreien. Trotz aller Vorsicht kann es vorkommen, dass ein Maulwurf in die Falle geht, da beide Tierarten teilweise das Röhrenlabyrinth des anderen nutzen. Draht und Durchschlupffallen werden Maulwürfen eher zum Verhängnis als solche mit Wühlmausködern.

Handschuhe sind wichtig

Greifen Sie Fallen immer nur mit Handschuhen an und reiben Sie sie mit Erde ab, da die Tiere sonst den Menschengeruch wittern und die Falle meiden. Die Falle muss zudem oben gut abgedeckt sein, damit die Tiere nicht durch Luftzug oder in den Gang einfallendes Tageslicht misstrauisch werden. Natürliche und sehr begabte Wühlmausjäger sind neben Mauswieseln, Mardern und Greifvögeln im Sommer übrigens Äskulapnattern. Wo sie im Garten vorkommen und bleiben dürfen, haben es Wühlmäuse wesentlich schwerer.

Veranstaltungstipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:

Obstbaumschnitt Seminare

Freitag, 02.02.2024 von 09:00 bis 13:30 in 2135 Neudorf im Weinviertel (MI)

Freitag, 09.02.2024 von 09:00 bis 13:30 in 2224 Sulz im Weinviertel (GF)

Donnerstag, 22.02.2024 von 09:00 bis 13:30 in 2483 Ebreichsdorf (BN)

Freitag, 23.02.2024 von 09:00 bis 13:30 2093 in Geras (HO)

Samstag, 09.03.2024 von 09:00 bis 13:30 in 3470 Kirchberg am Wagram (TU)

Samstag, 23.03.2024 von 09:00 bis 13:30 in 3862 Eisgarn (GD)

Der fachgerechte Baumschnitt unterstützt nicht nur die Erziehung und optimale Entwicklung junger Obstbäume, sondern beeinflusst auch maßgeblich die Wuchs- und Ertragsregulierung an etablierten Gehölzen sowie deren Gesunderhaltung bis ins hohe Alter. Im Theorieblock dieses Seminares werden Einsteigerinnen und Einsteigern die Grundlagen für den ausgewogenen Kronenaufbau, die richtige Schnittführung zum besten Zeitpunkt und die sichere Werkzeughandhabung vermittelt. Im anschließenden Praxisteil wird das Schneiden unterschiedlicher Obstarten gezeigt und Sie können sich unter Anleitung unseres Vortragenden selbst am Baumschnitt versuchen.

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