Stabsübung
Zivilschutz und Nachbarschaftshilfe im Praxistest
Es kann schnell gehen: ein Unwetter verwüstet Häuser, eine Mure beschädigt Teile des Ortes, Eisregen unterbricht die Stromversorgung für längere Zeit. Bei solchen Katastrophen ist rasche Hilfe notwendig.
NÖ. Dafür hat der Niederösterreichische Zivilschutzverband NÖZSV die Initiative „Füreinander Niederösterreich“ ins Leben gerufen. Landsleute helfen, wenn die Einsatzkräfte ihre Arbeit getan haben. Ob Schlamm schaufeln, Keller ausräumen, Einkäufe erledigen oder Schadensformulare ausfüllen – es gibt viele Möglichkeiten für Unterstützung. Vorausgesetzt, es gibt genügend Freiwillige und die Organisation der Hilfe klappt reibungslos.
Landesweite Übung
Genau das hat der NÖZSV jetzt geprobt. Im Rahmen der landesweiten Übung „Blackout23“ hat der Zivilschutzverband seine eigene „Stabsrahmenübung“ abgehalten. Hinter dem sperrigen Wort verbirgt sich ein Praxistest. Die Übungsannahme lautet: Freiwillige von „Füreinander Niederösterreich“ werden an 2 Tagen gebraucht, um nach einem lokalen Unglück zu helfen – einmal am Samstag, einmal am Montag. Der Test: wie viele Freiwillige können mobilisiert werden, und wie gut funktionieren die internen Abläufe im Krisenstab von „Füreinander Niederösterreich“.
Hohe Bereitschaft
Rund 360 Freiwillige haben sich bis jetzt für die Initiative gemeldet. 280 davon wohnen nah genug am fiktiven Einsatzort. Sie wurden angerufen, gefragt, ob und an welchem Tag sie Zeit hätten und wie sie helfen könnten.
Etwa die Hälfte war erreichbar, davon haben wiederum fast die Hälfte ihre Unterstützung für einen der beiden Einsatztage zugesagt. Oder anders ausgedrückt: für jeden Einsatztag gab es ca. 60 Zusagen, das ist fast ein Viertel aller, die kontaktiert wurden.
„25 % Zusagen bei einer spontanen Anfrage für einen Einsatz, das ist eine erfreulich hohe Zahl. Das zeigt, wie gut die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zusammenstehen, und dass Nachbarschaftshilfe bei uns weit über den unmittelbaren Nachbarn hinausgeht,“
ist Landtagsabgeordneter Christoph Kainz, Präsident des NÖZSV, zufrieden. Auch Zivilschutz-Landesrat Christoph Luisser ist vom Ergebnis der Übung angetan: „Die ehrenamtlichen Zivilschützerinnen und Zivilschützer zeigen, dass sie nicht nur in der Vorbereitung auf Katastrophen ganze Arbeit leisten, sondern auch im Ernstfall für andere da sind. Dafür ein großes Dankeschön.
Und die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NÖZSV haben bewiesen, dass sie Stabsarbeit im Krisenfall nicht nur lehren, sondern auch selbst beherrschen.“ Wenn Sie bei „Füreinander Niederösterreich“ mitmachen wollen, schreiben Sie bitte an noezsv@noezsv.at
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