Videodolmetschen für Allgemeinmediziner und Fachärzte in Niederösterreich
(Red.). Schritt vorwärts in Sachen Beratung, Diagnostik und Nachbehandlung
Niederösterreichs Gesundheitsreferent Landesrat Maurice Androsch sieht in der Schaffung von Videodolmetsch-Hotsports im Bereich der praktischen Ärzte sowie gewisser Fachärzte eine in den letzten Monaten immer notwendiger werdende Verbesserung und Weiterentwicklung im NÖ Gesundheitswesen.
„Nicht alle Menschen in Niederösterreich haben den gleichen Zugang zu Angeboten des Gesundheitswesens. Vor allem Menschen mit Migrationshintergrund, die der deutschen Sprache nicht in ausreichendem Maße mächtig sind, fällt es schwer sich über medizinische Sachverhalte zu verständigen. Diese Sprachbarriere führt auch dazu, dass Gesundheitsangebote weit weniger genutzt werden, ein notwendiger Arztbesuch aufgeschoben oder gar ausgeschlagen wird. Zudem darf die große Herausforderung für die Ärzteschaft bei der Diagnostik für PatientInnen ohne ausreichende Sprachkenntnisse nicht vergessen werden. Umgekehrt sind wichtige Details zu Diagnose oder Therapie für die Betroffenen schwer verständlich und führen dazu, dass Leidenswege unnötig verlängert werden und dem System hohe Kosten entstehen. Auch die Gefahr von Fehlbehandlungen bis hin zu Haftungsfragen gilt es zu beachten“, so Androsch, der in einem ersten Anlauf in allen Bezirkshauptstädten ein Videodolmetsch-Angebot bei praktischen Ärzten, Kinderärzten sowie bei FachärztInnen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe einrichten will.
„In mehreren Bundesländern gibt es in Arztpraxen und Spitälern bereits entsprechende Angebote. Verstehen und verstanden werden muss ein zentrales Anliegen im Gesundheitssystem sein. Das Projekt ist aus rechtlicher, ethischer und humanitärer Sicht dringend notwendig. Wenn es keine qualitätsvolle Behandlung gibt, werden die Folgekosten für das System weit höher sein“, so Androsch.
(Schluss) fa
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.