Alois Mock Institut
"Viel Lärm ums Geld"

- <b>Novomatic warb mit „The Hoff“</b> im Mock Report.
- Foto: Hicker
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NIEDERÖSTERREICH. Das St. Pöltner Alois Mock Institut war in der Vorwoche in den nationalen Schlagzeilen. Im Ibiza U-Ausschuss wurde bekannt, dass der von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka mitbegründete Thinktank Geld vom Glücksspielkonzern Novomatik erhalten hat. Einige Mandatare orteten deshalb den Verdacht der Befangenheit Sobotkas oder der illegalen Parteienfinanzierung. Um die Vorwürfe besser einordnen zu können die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wer steckt hinter dem Alois Mock Institut?
Initiiert wurde das Institut von Wolfgang Sobotka und Alois Mock. Geschäftsführer ist Ex-VPNÖ-Mandatar Christian Rädler.
Was tut das Alois Mock Institut?
Das Institut versteht sich als konservativer Think-Tank der sich mit Zukunftsfragen beschäftigt. Dazu werden Podiumsdiskussionen, etwa zum Thema neue Arbeitswelten, mit anerkannten Experten organisiert. Zusätzlich gibt das Institut Bücher und die Zeitung "Mock Report" heraus.
Wieviel Budget hat das Alois Mock Institut?
Laut eigenen Angaben hat das Institut ein Jahresbudget zwischen 150.000 und 200.000 Euro zur Verfügung. Diese Gelder stammen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Inserateneinnahmen des Mock Report.
Hat Novomatik Geld gespendet und wieviel?
Novomatik hat Inserate im Mock Report geschalten. Darauf bewirbt Testimonial David Hasselhoff ein Online-Wettangebot des Konzerns. 2019 waren es zwei Inserate um je 2.500 Euro. Seit 2017 hat Novomatik insgesamt 14.000 Euro für Inserate ausgegeben.
Ist das Illegal?
Novomatik schaltet derartige Inserate in sehr vielen Medien in Österreich. dem Geldfluss von 2.500 Euro liegt jeweils eine Gegenleistung in Form eines Inserates gegenüber. Der Inseratenpreis ist im Branchenvergleich nicht günstig aber rechtfertigbar.
Flossen Gelder an Dritte?
Laut Geschäftsführer Christian Rädler werden sämtliche Einnahmen für die Gehälter von drei Angestellten, Miete (737 Euro im Monat) und die Organisation der Podiumsdiskussionen und die Produktion von Büchern aufgewendet. Es gäbe keinerlei Geldströme an Dritte.
Ist das plausibel?
Wenn die Angaben stimmen, sind die Zahlen aus betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar. Allerdings legt das Institut die Bücher nicht offen, eine Kontrolle der Angaben ist dadurch nicht möglich.
Warum werden die Bücher nicht offengelegt?
Das Institut begründet dies damit, dass dadurch Rückschlüsse auf gewisse geschützte Daten, etwa die Gehälter der Mitarbeiter, getroffen werden könnte. Laut Geschäftsführer Rädler wäre man aber zur Offenlegung bereit, wenn andere Thinktanks, etwa das "Renner Institut" das auch tun würden.
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