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Acht Prozent mehr Arbeitslose in Niederösterreich

Ende Juli 2024 waren in Niederösterreich 41.999 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos vorgemerkt. | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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Ende Juli 2024 waren in Niederösterreich 41.999 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos vorgemerkt, was einem Anstieg von 3.401 Personen oder 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.

NÖ. Auch wenn die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich somit weniger stark ansteigt als im österreichweiten Durchschnitt (+9,9 Prozent), zeigt dies dennoch eine besorgniserregende Entwicklung. Einschließlich der Schulungsteilnehmerinnen- und Teilnehmer waren 49.845 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche, was ebenfalls einen Anstieg von 8,7 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Die Anzahl der unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich liegt geschätzt bei 665.000 Personen, was einem leichten Rückgang von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Innerhalb dieser Gruppe gab es bei den Frauen einen minimalen Anstieg von 0,2 Prozent auf 297.000, während die Zahl der beschäftigten Männer um 1,0 Prozent auf 368.000 zurückging.

Foto: AMS

Arbeitslosenquote und konjunkturelle Auswirkungen

Die aktuelle Arbeitslosenquote in Niederösterreich liegt bei 5,9 Prozent, was 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert liegt. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,4 Prozent und verzeichnet ebenfalls einen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte.

„Die anhaltende konjunkturelle Schwäche vor allem im Bau und der Industrie macht sich weiter auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Wir gehen laut rezenter Prognose erst gegen Ende des Jahres von einer Erholung am Arbeitsmarkt aus und setzen jedenfalls unsere gemeinsamen Maßnahmen und unser Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit weiter fort,“

erklärte Arbeitsmarkt-Landesrat Susanne Rosenkranz gemeinsam mit der stellvertretenden AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Karmen Frena.

Altersstruktur der Arbeitslosen

Besonders besorgniserregend ist die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei älteren Personen. Ein Drittel aller arbeitslosen Personen in Niederösterreich ist über 50 Jahre alt. In dieser Altersgruppe dauert es im Durchschnitt 20 Tage länger, bis eine erfolgreiche Rückkehr in den Arbeitsmarkt gelingt, verglichen mit Personen im Haupterwerbsalter. Falls zusätzliche gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen vorliegen, verlängert sich die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit um weitere 45 Tage.

„Aktuell sind mehr als ein Drittel aller arbeitslosen Personen älter als 50 Jahre. Wir forcieren die Rückkehr ins Berufsleben mit maßgeschneiderten Programmen wie der Eingliederungsbeihilfe oder einer gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung. Der Arbeitskräftebedarf der niederösterreichischen Betriebe ist weiterhin groß und die Gruppe der älteren Arbeitsuchenden ist eine sehr wertvolle Ressource für die Wirtschaft,“

betonte Frena.

Foto: AMS

Branchenübergreifende Entwicklungen

Ein besonders starker Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde in den Bereichen Warenherstellung (+16,5 Prozent), Bauwesen (+15,3 Prozent), Handel/KFZ (+11,1 Prozent) sowie Beherbergung und Gastronomie (+10,2 Prozent) verzeichnet. Weniger stark, aber dennoch spürbar, stieg die Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Verwaltung (+8,0 Prozent), im Gesundheits- und Sozialwesen (+5,4 Prozent) sowie in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, insbesondere Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung (+2,9 Prozent).

Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin hoch

Trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung suchen niederösterreichische Unternehmen weiterhin intensiv nach Arbeitskräften. Bis Ende Juli 2024 wurden 46.897 freie Stellen, die beim AMS Niederösterreich gemeldet waren, besetzt. Dies entspricht einem Rückgang von 4,6 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2023. Insgesamt geht das Stellenangebot in Niederösterreich auf hohem Niveau zurück: Aktuell sind 15.962 freie Stellen beim AMS gemeldet, was einem Rückgang von 14,3 Prozent im Vergleich zum Juli des Vorjahres entspricht. Dennoch liegt das Angebot immer noch um ein Viertel über dem Niveau des Jahres 2019.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften zeigt unterschiedliche Entwicklungen je nach Branche. In der öffentlichen Verwaltung (+44,1 Prozent) und im Bereich Verkehr/Lagerei (+14,1 Prozent) steigt die Nachfrage weiter, während in der Warenherstellung (-29,4 Prozent), im Handel/KFZ (-22,5 Prozent) und in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-17,6 Prozent) deutliche Rückgänge zu verzeichnen sind.

„Trotz einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung suchen niederösterreichische Unternehmen kräftig nach Personal. Mit 15.962 offenen Stellen und 1.388 verfügbaren Lehrstellen steht ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung. Nicht immer passen die gewünschten Qualifikationen von Arbeitssuchenden und offenen Stellen zusammen. Hier bietet das AMS NÖ eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Darüber hinaus stellt das Land NÖ ein vielfältiges Angebot an Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte zur Verfügung,“

so Landesrat Rosenkranz abschließend.

Fazit

Die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt in Niederösterreich zeigt keine Anzeichen einer baldigen Erholung. Insbesondere die anhaltende konjunkturelle Schwäche in Schlüsselbranchen wie Bau und Industrie wirkt sich negativ auf die Beschäftigungslage aus. Sowohl die Zahl der Arbeitslosen als auch die der Schulungsteilnehmer_innen ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Maßnahmen und Programme zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit werden daher mit Hochdruck fortgesetzt, um insbesondere älteren und gesundheitlich eingeschränkten Personen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften in bestimmten Branchen hoch, was Hoffnung auf eine bessere Zukunft weckt.

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