AMS zieht Bilanz
Arbeitslosigkeit in Niederösterreich steigt stetig an

- Ende Oktober 2024 sind 41.067 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt.
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Die schwächelnde Konjunktur zeigt spürbare Auswirkungen auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt: Seit anderthalb Jahren steigt die Erwerbslosigkeit kontinuierlich. Trotz dieser Entwicklung konnten zahlreiche Arbeitskräfte erfolgreich vermittelt werden.
NÖ. Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt: Ende Oktober 2024 waren in Niederösterreich 41.067 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg von 7,6 Prozent im Vergleichsmonat des Vorjahres entspricht. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Teilnehmer befanden sich 50.604 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche.
„Die schwache wirtschaftliche Entwicklung setzt sich im dritten Quartal des Jahres fort. Die Konjunktur in der Industrie und im Bau ist weiter rückläufig. Auswirkungen zeigen sich nun auch seit längerer Zeit am Arbeitsmarkt“, so Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) und AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Jugendliche besonders betroffen
Die Arbeitslosenquote in Niederösterreich beträgt aktuell 5,8 Prozent, was eine Erhöhung um 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch die Zahl der Beschäftigten bleibt im Vergleich zum Vorjahr stabil: Ende Oktober waren rund 664.000 Personen unselbstständig beschäftigt, wobei die Anzahl der beschäftigten Frauen leicht anstieg (+0,6 Prozent), während die Zahl der beschäftigten Männer leicht sank (-0,4 Prozent).

- Branchenspezifisch stieg die Arbeitslosigkeit überproportional stark in der Warenherstellung, im Bauwesen und in der Gastronomie.
- Foto: welcomia / PantherMedia
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Die Arbeitslosigkeit nahm in allen Altersgruppen zu, wobei Jugendliche im Alter bis 24 Jahre besonders betroffen sind (+10,6 Prozent), gefolgt von Personen im Haupterwerbsalter (+9,2 Prozent). Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+4,3 Prozent). Branchenspezifisch stieg die Arbeitslosigkeit überproportional stark in der Warenherstellung (+12,6 Prozent), im Bauwesen (+9,6 Prozent) und in der Gastronomie (+9,3 Prozent).
Hohe Vermittlungszahlen
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern: "Im laufenden Jahr konnten bereits 66.012 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS NÖ besetzt werden. Rund 588.279 Vermittlungsvorschläge haben die AMS NÖ-Beraterinnen und Berater den arbeitssuchenden Kundinnen und Kunden heuer bereits gemacht. Außerdem konnten insgesamt 67.711 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden.“ Gleichzeitig wurden die Schulungsangebote um 6,8 Prozent mehr in Anspruch genommen als im Vorjahr.
Nachfrage branchenbezogen
Aktuell sind 14.857 freie Stellen beim AMS gemeldet. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent gesunken, liegt jedoch weiterhin über dem Niveau von vor fünf Jahren. Der Bedarf nach Arbeitskräften ist dabei unterschiedlich: Während die öffentliche Verwaltung (+29,2 Prozent) und die Logistik (+2,1 Prozent) einen steigenden Bedarf melden, verzeichnen andere Branchen wie die Warenherstellung (-19,5 Prozent) und der Handel (-19,5 Prozent) starke Rückgänge. Auch am Lehrstellenmarkt gab es mit 1.418 offenen Stellen einen Rückgang um 7,6 Prozent.
Kritik seitens der Opposition: Kontroll-Landesrat Hergovich (SPÖ) fordert dringende Maßnahmen für mehr Arbeitsplätze: "Wir brauchen ein Konjunkturpaket mit massiven Investitionen in die Wirtschaft."
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