Welthypertonietag
Auswirkungen der Pandemie auf Bluthochdruck

Der 17. Mai ist Welthypertonietag – ein Anlass um mal wieder seinen Blutdruck zu checken. | Foto: Andrei Tsalko/Fotolia
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Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bluthochdruck, bedeutendster nicht-übertragbarer Risikofaktor für frühzeitigen Tod und ein Leben mit Behinderung, sind noch nicht abzuschätzen und derzeit Gegenstand gezielter Forschung. Zum heutigen Weltbluthochdrucktag wirft Kardiologe Thomas Weber einen Blick auf die vergangenen Monate.

OÖ. Als ungünstig, das heißt Blutdruck steigernd, kann sich eine durch Home-Office und Distance Learning bedingte Bewegungseinschränkung und eine damit verbundene Änderung des Schlafrhythmus auswirken. Auch eine gleichzeitige Umstellung der Ernährungsgewohnheiten durch die vermehrte Zunahme von Snacks und Alkohol ist negativ.

„Damit gehen oftmals eine Gewichtszunahme sowie ein schlechterer Trainingszustand einher.S chlecht für den Blutdruck sind auch psychische Belastungen, Depression und Angstzustände, nicht zuletzt verursacht durch ökonomische Probleme. Auf der anderen Seite könnte weniger beruflicher Stress im Büro die Blutdruckhöhe günstig beeinflussen. Gesichert ist mittlerweile, dass eine Verringerung von schädlichen Emissionen und Lärm, wie wir sie durch die verringerte Mobilität während der Ausgangsbeschränkungen erlebt haben, auch günstige Effekte auch auf den Blutdruck hat,“ erklärt der Kardiologe Thomas Weber vom Klinikum Wels-Grieskirchen.

Blutdruckkontrolle nicht vernachlässigen

Nachdem das Gesundheitssystem während der Pandemie seinen Schwerpunkt auf die Bekämpfung derselben legen musste, gestaltete sich die Behandlung chronischer Krankheiten wie des Bluthochdrucks zunehmend als Herausforderung. Eine europaweite Umfrage in Exzellenzzentren für Bluthochdruck hat ergeben, dass zum ersten Höhepunkt der Pandemie im Vorjahr um 90 Prozent weniger Patienten behandelt werden konnten.

„Vielleicht haben manche Patienten den Weg in die Arztpraxis oder ins Krankenhaus aus Sorge vor einer möglichen Ansteckung gescheut. Es ist jedoch unbedingt zu empfehlen, dass jeder Erwachsene seinen Blutdruck kennt und wenn erforderlich gemeinsam mit dem Hausarzt versucht, diesen zu normalisieren. Gerade in Zeiten der hoffentlich langsam abklingenden Pandemie sollte eine Bestandsaufnahme hinsichtlich der Blutdrucksituation durchgeführt werden,“ so Weber.

Richtig Blutdruck messen:

Das tägliche Messen des Blutdrucks stellt eine ideale Kontrolle einer laufenden Behandlung dar. Dazu ist es notwendig, dass Sie an sieben Tagen die Woche morgens und abends jeweils zweimal Ihren Blutdruck messen und den Mittelwert notieren. Das gelingt so am besten:

  • Die Messung mit einer Oberarmmanschette ist zu bevorzugen. Beachten Sie beim Kauf des Gerätes, dass die Manschettengröße zu Ihrem Armumfang passt!
  • Lassen Sie sich das korrekte Messen einmal von Ihrem Arzt oder in der Apotheke erklären und testen Sie die Messung auch selbst vor Ort!
  • Achten Sie auf eine ausreichende Ruhephase von mindestens fünf Minuten vor der ersten Messung – lesen Sie zum Beispiel eine Seite in der Zeitung! Sitzen Sie während der Messung ruhig auf einem Sessel, Beine parallel am Boden, Rücken angelehnt!
  • Wichtig: kein Kaffee und Nikotin sowie keine körperliche Aktivität etc. eine halbe Stunde vor der Messung! Beim Warten und während der Messung bitte nicht sprechen!
  • Manschette direkt auf der Haut des Oberarms anlegen! Die Mitte der Manschette sollte auf Herzhöhe liegen. Den Arm, an welchem die Messung vorgenommen wird, auf einem Tisch aufstützen!
  • Messung nach ca. zwei Minuten wiederholen, bei Bedarf ein drittes Mal (wenn die ersten beiden Ergebnisse um mehr als 10 mmHg auseinanderliegen)! Der Mittelwert der letzten beiden Messungen ist der gültige Wert.
  • Verwenden Sie bei der Selbstmessung ein Gerät mit automatischem Speicher! Ansonsten müssen Sie Blutdruck und Herzfrequenz gleich im Anschluss notieren. Sie können die Werte auch in einer App speichern, die Ihnen beim Ausrechnen des Mittelwertes hilft.
Der 17. Mai ist Welthypertonietag – ein Anlass um mal wieder seinen Blutdruck zu checken. | Foto: Andrei Tsalko/Fotolia
"Gesichert ist mittlerweile, dass eine Verringerung von schädlichen Emissionen und Lärm, wie wir sie durch die verringerte Mobilität während der Ausgangsbeschränkungen erlebt haben, auch günstige Effekte auch auf den Blutdruck hat,“ erklärt der Kardiologe Thomas Weber vom Klinikum Wels-Grieskirchen. | Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
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