Folge der Pandemie
Erschöpfung in den Familien wird jetzt sichtbar

Im Bild (von links): Mario Ferrari, Fachabteilungsleiter Jugendhilfe Magistrat Steyr, Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer, Theresia Schlöglmann, Leiterin Kinder und Jugendhilfe Land OÖ. | Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr
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Die Anzahl der Hilfeleistungen der Kinder- und Jugendhilfe ist im ersten Jahr der Pandemie im Wesentlichen konstant geblieben. Die Auswirkungen der Belastungen kommen erst jetzt nach und nach zum Vorschein.

OÖ. Im Jahr 2020 wurden in Oberösterreich rund 5.400 Gefährdungsmitteilungen abgeklärt. Dieser Bedarf entspricht dem langjährigen Durchschnitt, berichtet Theresia Schlöglmann, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Landes OÖ. Seit einigen Wochen, mit dem schrittweisen öffnen nach dem letzten Lockdown, wird nun aber das hohe Maß an Erschöpfung und Belastung sichtbar. Ganz besonders sind davon sozial benachteiligte Familien betroffen. Auf sie werden sich – nach dem Auslaufen der Kurzarbeitsregelung oder der Stundung von Mietzahlungen – auch die prognostizierten wirtschaftlichen Schwierigkeiten noch verschärfend auswirken.

Hohe Auslastung bei Krisenangeboten

Aktuell berichten wichtige Auffangsysteme wie Kinderschutzzentren oder auch Kinder- und Jugendpsychiatrie von voller Auslastung bis hin zu Überlastung. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie seien Aufnahmen etwa nur mehr in Akutfällen möglich. Auffällig sei, dass die Kinder, die diesen besonderen Bedarf haben, immer jünger werden, so Schlöglmann.

Belastungen zunehmend sichtbar

Die Auswirkungen der Pandemie werden aktuell sichtbarer. Der Grad an Erschöpfung und Energielosigkeit in den Familien sei hoch, die Problemlagen vielfältig und komplex. Strukturen, die weggebrochen sind, müssen erst wieder aktiviert und ins Alltagsleben integriert werden, berichtet Mario Ferrari, Fachabteilungsleiter der Jugendhilfe und Soziale Dienste am Magistrat Steyr.

Kurzfristige Aufstockung der Ferienaktionen

Damit Kinder und Jugendliche in dieser schwierigen Situation nicht übrig bleiben, braucht es eine besondere Kraftanstrengung unserer Gesellschaft, betont Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer. Im Rahmen der Ferienaktion der Kinder- und Jugendhilfe konnten bisher 330 Kinder (und deren Eltern) eine begleitete Auszeit im Sommer nützen. „Aufgrund der enormen Herausforderungen mit denen viele Familien konfrontiert sind, habe ich die zur Verfügung stehenden Plätze für den Sommer 2021 kurzfristig um weitere 514 Plätze aufgestockt. Damit kann ein beinahe kostenfreies (Teilnahmebeitrag 50 Euro) Ferienangebot für Kinder von sechs bis 15 Jahren geschaffen werden, wobei sich das Angebot primär an armutsgefährdete und durch ihre individuelle Situation besonders geforderte Familien richtet. Diese und alle weiteren Hilfsangebote der Kinder- und Jugendhilfe sollen Familien unterstützten, die in einer schwierigen Situation Rat und Hilfe brauchen“, so Gerstorfer.

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