Syphilis
Geschlechtskrankheit als Urlaubssouvenir
Für viele gehört er zum Sommer dazu – der aufregende Urlaubsflirt. Wer sich aber allzu sorglos ins Liebesabenteuer stürzt, könnte ein sehr unerwünschtes Souvenir mitbringen.
OÖ. „Die Syphilis ist nur scheinbar verschwunden. Seit einigen Jahren haben wir immer mehr Patienten, die an dieser mitunter schweren Erkrankung leiden und aus Scham auch häufig viel zu spät zu einer Abklärung kommen“, sagt Oberärztin Christine Schatz, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Steyr.
Syphiliserreger werden in der Regel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. In der ersten Erkrankungsphase, zirka zehn bis 30 Tage nach der Infektion, treten kaum Symptome auf oder werden nicht erkannt: „Viele Betroffene denken gar nicht mehr an den Urlaubsflirt, wenn an den äußeren Geschlechtsorganen oder am Mund ein nässendes Geschwür entsteht. Obwohl das Sekret hochansteckend ist, verläuft die Entzündung schmerzlos und klingt meist von selbst wieder ab“, so die Expertin.
Besserung nur temporär
Bereits nach wenigen Wochen jedoch kann es zu Fieber, Abgeschlagenheit und Hautausschlägen kommen. „Wird die Erkrankung nicht erkannt und behandelt, so bilden sich im Körper gummiartig verhärtete Knoten, und im Laufe der Zeit befallen die Erreger auch Organe, große Gefäße wie die Hauptschlagader und das Nervensystem“, warnt Schatz.
Wird eine Ansteckung rechtzeitig erkannt, so kann diese gut mit Hilfe von Penizillin behandelt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass noch keine bleibenden Schäden an Organen oder Nerven entstanden sind. Sinnvoller ist es daher, schon im Vorfeld Maßnahmen zu ergreifen. Gerade bei neuen Bekanntschaften ist und bleibt der beste Schutz vor Syphilis und Co. die Verwendung eines Kondoms. „Sollten Sie allerdings Zweifel ob einer möglichen Ansteckung haben, lassen Sie keine falsche Scham walten und holen Sie medizinischen Rat ein“, betont die Medizinerin abschließend.
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