Lückenschluss
Tumorzentrum ist Musterschülerin in der EU

- Tumorboard: Experten verschiedener Fachbereiche tauschen sich via Videokonferenz zwischen den Standorten des Tumorzentrums OÖ aus. Gemeinsame Leitlinien und Dokumentation sichern höchste medizinische Qualität in der wohnortnahen onkologischen Versorgung.
- Foto: Tumorzentrum Oberösterreich
- hochgeladen von Marlene Leitner (vorm. Mülleder)
Vor 13 Jahren wurde das Tumorzentrum gegründet, nun kam es zum Lückenschluss: Kepler Universitätsklinikum, Klinikum Wels-Grieskirchen und Klinikum Braunau komplettieren das flächendeckende Angebot in Oberösterreich.
OÖ. In Oberösterreich erkranken jährlich 10.000 Menschen an einem Tumor. Das Tumorzentrum schafft die Fairness und Qualität, dass jede Patientin und jeder Patient die gleiche Behandlung bekommt, egal wo er in Oberösterreich wohnt. Vieles kann durch die Vernetzung dezentral angeboten werden – nun auch flächendeckend.
"Diese im deutschsprachigen Raum einzigartige Vernetzung stellt eine flächendeckende, in ihrem Leistungsspektrum aufeinander abgestimmte, onkologische Versorgung der oberösterreichischen Bevölkerung auf höchstem Niveau sicher", so Gesundheits-Landesrätin LH-Stv. Christine Haberlander.
Das Tumorzentrum erfülle bereits 2024 die EU-Zielforderung zu 100 Prozent, wonach 90 Prozent der Patientinnen und Patienten bis 2030 in einem derartigen Zentrum versorgt werden sollen. Haberlander spricht von einer Musterschülerin im europäischen Raum.
Zusammenschluss mit Mehrwert
Das neu beigetretene Kepler Universitätsklinikum versorgt jährlich 1.500 onkologische Patientinnen und Patienten.
"Ziel ist ein Mehrwert für Patienten, Mitarbeiter, das Gesundheitsland Oberösterreich und die Entwicklung der Medizin. Dieses Erfolgsmodell erfüllt alle vier Aspekte", ist Franz Harnoncourt, Vorsitzender der OÖ Gesundheitsholding und GF des Kepler Universitätsklinikums, überzeugt.
Die beiden Ordensspitäler in Wels-Grieskirchen und Braunau komplettieren das Tumorzentrum, dort werden zusammen jährlich 2.000 onkologische Patientinnen und Patienten betreut.
Von der enormen Bedeutung für die Wissenschaft ist auch Peter Ausweger von der Oö. Ordensspitäler Koordinations GmbH überzeugt: "
Die Tumordatenbank bietet uns einen Datenschatz, der wissenschaftlich auswertbar ist und von dem wir profitieren können."
Bisher seien 80.000 Patientinnen und Patienten in der Datenbank erfasst. So könne die Qualtität der Behandlungen gesichert werden.
"Der Weg der Digitalisierung und Erfassung der Komplexität der Behandlungen wurde schon sehr früh beschritten", berichtet Tumorzentrum-Leiter Ansgar Weltermann.
Es gäbe aktuell 150 neue Medikamente nur für die Onkologie, neue Operationsmethoden, neue Strahlentherapien, mindestens einmal jährlich werde deshalb ein Qualitätszirkel mit Expertinnen und Experten veranstaltet, um die Leitlinien und Behandlungsmethoden anzupassen.


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