Haberlander/Klampfer
Am 31. August beginnt die Sommerschule für "Deutsch-Nachzügler"
Für Schüler, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben oder zu Hause kein Deutsch sprechen, waren die Wochen des eigenständigen Lernens eine besondere Herausforderung. In Oberösterreich wird daher jetzt zum ersten Mal eine Sommerschule zum Verbessern der Deutschkenntnisse angeboten.
OÖ. Die Sommerschule geht auf eine Idee von Bildungsminister Heinz Faßmann zurück und hat in Wien, Niederösterreich und im Burgenland bereits vergangenen Montag begonnen. In Oberösterreich wird die Sommerschule von 31. August bis 11. September, jeweils von acht bis zwölf Uhr, an Sommerschulstandorten abgehalten.
"Wir wissen, dass ein guter Start ins Leben Grundkenntnisse, wie Lesen und Schreiben, braucht. Um die Kluft zwischen bildungsnaher und ferner Schicht nicht weiter aufgehen zu lassen, bietet die Sommerschule eine besondere Chance das Können in Deutsch zu verbessern und mit dem nötigen Wissensstand und ohne Benachteiligung in das kommende Schuljahr 2020/21 einzusteigen", führt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) aus.
Projektarbeit steht im Vordergrund
Bei der Sommerschule wird nicht auf einen Frontalunterricht, sondern auf methodisch-didaktische Konzepte wie Projektarbeit gesetzt. Diese haben beide Pädagogischen Hochschulen in Oberösterreich gemeinsam entwickelt, berichtet Schulqualitätsmanagerin Susanne Kaltenböck von der Landes-Bildungsdirektion. Über das Sprechen könne auch die Grammatik trainiert werden.
Die Zielgruppe der Sommerschule sind Schüler der Volksschule und der Sekundarstufe I (zwischen 6 und 14 Jahren). Im Besonderen werden außerordentliche Schüler, Schüler mit einem nicht abgesicherten Genügend oder einem Nicht-Genügend in Deutsch und Schüler, die einen besonderen Aufholbedarf in Deutsch aufweisen, angesprochen. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. Das gilt auch für die Anreise. Die Anmeldebestätigung für die Sommerschule ist zugleich ein Fahrschein für öffentliche Verkehrsmittel.
Geplant sind 275 Kleingruppen
In Oberösterreich sind ungefähr 3.630 Schüler für die Sommerschule angemeldet. Unterrichtet werden 275 Gruppen (von acht bis 15 Personen) an 87 Standorten. Dafür haben sich mehr als 300 Pädagogen, etwa 150 Studierende und 50 ältere Schüler freiwillig gemeldet. Am Ende der zwei Wochen werden die umgesetzten Projekte präsentiert.
"Ob ein Kurzvideo, ein Blog, ein Theaterstück oder eine Zeitung - hier ist vieles möglich", meint Bildungsdirektor Alfred Klampfer.
Die Sommerschule soll evaluiert und im kommenden Jahr erneut angeboten werden.
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