Zehn Festnahmen

Großer Waffenfund bei Rechtsextremen in Oberösterreich

Der Polizei und den Sicherheitsbehörden gelang ein Schlag gegen den Rechtsextremismus und die organisierte Kriminalität: In Oberösterreich wurde ein großes Waffenlager ausgehoben. Laut Medienberichten fand man hunderte Waffen – darunter Maschinengewehre und Granatwerfer. Zehn Personen wurden bis dato festgenommen.

OÖ. Die Verdächtigen stammen allesamt aus dem Rockermillieu – der Hintergrund dürfte eine geplante Expansion des Rockerclubs "Bandidos" nach Österreich gewesen sein. Hierzulande waren die Rocker laut Medienberichten mit der rechtsextremen Szene, konkret dem neonazistischen Verein "Objekt 21", vernetzt. BezirksRundSchau-Informationen zufolge dürften vor allem im Bezirk Braunau Razzien in mehreren Gebäuden durchgeführt worden sein – darunter auch ein Rotlichtlokal.
Laut dem Leiter des Staatsschutzes, Omar Haijawi-Pirchner, sei durch die Corona-Pandemie ein Mobilisierungspotenzial in der rechtsextremen Szene bemerkbar gewesen – Überschneidungen habe es zudem mit Covid-Maßnahmengegnern gegeben. 
 

NS-Devotionalien und ein Kilo Kokain

Ermittelt wird derzeit wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, das Verbotsgesetz, das Kriegsmaterialgesetz und wegen Suchtmitteldelikten, schreibt der orf. Laut weiteren Medienberichten sollen die sichergestellten Waffen einen Wert von 1,5 Millionen Euro haben. Zudem soll die Polizei 600 NS-Devotionalien, 10.000 Schuss Munition und ein Kilo Kokain sichergestellt haben. 

Rocker wollten Standorte in Österreich aufbauen

Aufgeflogen waren die Rocker, nachdem ein Deutscher mit mehreren Maschinengewehren von Deutschland nach Österreich einreisen wollte. Laut Sicherheitsbehörden sei das Ziel gewesen, in ganz Österreich Rocker-Standorte aufzubauen. Ein weitere Grund für das riesige Waffenlager, seien Gebietsansprüche der Bandidos gegenüber anderen Rockergangs gewesen, heißt es.