Steht Österreichs teuerste private Villenanlage bald am Wolfgangsee – und wem gehört sie?

Großbaustelle im Blinklingmoos am Wolfgangsee. In der Gemeinde Strobl errichtet die Privatstiftung mehrere private Wohngebäude. | Foto: BRS
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  • Großbaustelle im Blinklingmoos am Wolfgangsee. In der Gemeinde Strobl errichtet die Privatstiftung mehrere private Wohngebäude.
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STROBL/WOLFGANGSEE. Nicht Red Bull-Chef Didi Mateschitz dürfte derzeit der größte "Investor" am Wolfgangsee sein, auch wenn er gerade das Viersterne-Hotel "Appesbach" in St. Wolfgang gekauft hat.

Auf der sogenannten Marienhalbinsel in der Strobler Bucht, im Naturschutzgebiet Blinklingmoos, errichtet die Rainer Privatstiftung eine luxuriöse, private Villenanlage inklusive Tiefgarage. Nachdem das ursprüngliche Projekt an den Einsprüchen der Salzburger Umweltanwaltschaft scheiterte, wurde es laut Gemeinde verkleinert und schließlich genehmigt.
Doch der Bau am See ist immer noch gewaltig: Insgesamt sechs Gebäude – ein Haupthaus, eine Orangerie, ein Wohnhaus, ein Sporthaus, ein Bootshaus und ein kleineres Salettl – umfasst das Projekt. Die meisten alten Bestandsgebäude wurden im Zuge des Neubaus weggerissen – teilweise sogar auf Anordnung der Behörden, informiert Ortschef Sepp Weikinger (ÖVP).

Hinter der Privatstiftung steht der Braunauer Industrielle Josef Rainer. Er und Geschäftspartner Erwin Bernecker gründeten 1979 die Firma Bernecker & Rainer. Der Automatisationsspezialist wird gerade – wie am Dienstag erst bekannt wurde – von der Schweizer ABB-Gruppe übernommen. Kolportierter Kaufpreis: 1,8 Milliarden Euro.

"Schätzen es kostet 35 Millionen Euro"
Eine Summe, die die beiden B&R-Gründer finanziell absichert – selbst wenn Luxusprojekte wie jenes am Wolfgangsee in Angriff genommen werden. "Wir schätzen, dass es etwa 35 Millionen Euro gekostet haben dürfte", sagt Bürgermeister Weikinger. Inkludiert sind in dieser Summe der zwölf Millionen Euro teure Kauf des Grundstücks, die Um- und Neubaukosten der Villa und die verordneten Renaturierungsmaßnahmen.

Der Ortschef war stets ein Verfechter des Bauprojekts, zumal der Industrielle im Zuge der Bauarbeiten massive Ausgleichsmaßnahmen im Naturschutzgebiet umsetzen musste. Vereinfacht gesagt: Der Villa-Bau wurde von der Salzburger Umweltanwaltschaft nur genehmigt, nachdem sich Rainer dazu verpflichtete, im Blinklingmoos-Hochmoor ein Renaturierungsprojekt umzusetzen.

"Wir sehen das Projekt grundsätzlich positiv. Drei Familien werden in Zukunft ihren Hauptwohnsitz in Strobl haben. Es ist ein Gewinn für den See", spricht Weikinger den bereits recht desolaten "alten" Marienhof an.
Bauherr Josef Rainer war übrigens bis Donnerstagvormittag nicht für eine Stellungnahme zu seinem Bauprojekt zu erreichen.

Wolfgangsee – das "Kitzbühel des Salzkammerguts"
Doch, wie sind solche kolportierten Summen nun einzuordnen? In Strobl weiß der "Gemeindefunk" seit geraumer Zeit von "der größten privaten Baustelle Österreichs" und der "teuersten Villa des Landes" zu berichten. Und tatsächlich dürfte diese Einschätzung nicht gänzlich falsch sein. Denn, zum Vergleich: Um 24 Millionen Euro soll vor zwei Jahren die teuerste Villa Kitzbühels den Besitzer gewechselt haben.
Laut REMAX-Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer würde die 35 Millionen Euro teure Wolfgangsee-Villa jedenfalls zu den teuersten, privaten Objekten Österreichs zählen: "Freilich nur, wenn die kolportierten Zahlen stimmen", so Reikersdorfer.

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