Landflucht in Oberösterreich
"Renaissance des ländlichen Raums"

Hallstatt hat seit Jahren immer wieder mit Abwanderung zu kämpfen. | Foto: panthermedia.net/pandionhiatus3
  • Hallstatt hat seit Jahren immer wieder mit Abwanderung zu kämpfen.
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Junge Menschen ziehen guten Jobs hinterher – vom Land in die Stadt. Die Corona-Krise hat die Landflucht zwar eingebremst, aber der Trend Urbanisierung mit steigenden Mieten und Grundstückspreisen bleibt aber erhalten. Was macht das Land OÖ, um die ländlichen Gemeinden lebenswert zu halten? Die BezirksRundschau hat wenige Monate vor der Landtagswahl in Oberösterreich nachgefragt.

OÖ. Die Antwort in Kurzform: Das Land OÖ lässt sich die Attraktivierung des ländlichen Raums einiges kosten. Neben Landesausstellungen und Gartenschauen, werden die heimischen Regionen auf verschiedenste Arten unterstützt. Eines der Programme trägt den Namen Leader, das Geld kommt direkt von der Europäischen Union, Länder und Bund sind jeweils Co-Finanziers. Zwischen 2014 und 2020 wurden in Oberösterreich insgesamt 1.100 Leader-Projekte – in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Kultur, Tourismus und Umweltschutz – umgesetzt.

Diese Projekte lösten Förderungen in Höhe von 46 Millionen und Gesamtinvestitionen von 80 Millionen Euro aus, heißt es aus dem Ressort des zuständigen Landesrats Max Hiegelsberger (ÖVP). „Der Leader-Ansatz nutzt die Ideen der Menschen vor Ort, um die ganze Region weiterzuentwickeln“, so Hiegelsberger. 20 Leader-Regionen zählt man in Oberösterreich – aufgrund einer Verzögerung in einem EU-Entscheidungsprozess und einer Übergangsverordnung stehen den Regionen durchschnittlich 680.000 Euro an zusätzlichen Mitteln für die kommenden beiden Jahre zur Verfügung.

Wirtschaftsfaktor Landwirtschaft

Ein wichtiger Faktor in Oberösterreich ist zudem die Landwirtschaft. Zwischen 2014 und 2020 investierte das Land OÖ 180 Millionen Euro in heimische Betriebe und löste damit Gesamtinvestitionen von mehr als einer Milliarde Euro aus. "Wir wissen, dass rund 80 Prozent dieses Geldes an regionale Firmen geht. Unsere landwirtschaftlichen Familienbetriebe sind entscheidende Investoren“, heißt es aus dem zuständigen Agrarressort von Landesrat Hiegelsberger.

Raumordnung soll Ortskerne beleben

Erst vor wenigen Tagen präsentierte Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) ein neues Aktionsprogramm zur Stärkung der Ortskerne, das „qualitätsvolle Verdichtung, die Nutzung von Leerständen und Brachflächen sowie die Aktivierung bestehender Baulandreserven“ beinhaltet. Umsetzen will Achleitner das über das neue Raumordnungsgesetz. „Durch Bautätigkeiten am Rande der Städte und Ortschaften verstärkt sich der sogenannte ‚Donut-Effekt‘: Die Menschen wohnen und arbeiten vermehrt am Rande der Siedlungen, die vorhandene Bausubstanz im Zentrum steht leer und verfällt. Daher wollen wir mit unserem neuen OÖ. Raumordnungsgesetz gezielt Impulse zur Orts- und Stadtkern-Belebung setzen“, sagt Achleitner. Nachsatz: „Die Corona-Pandemie hat auch zu einer Renaissance des ländlichen Raums geführt. Es ist wieder attraktiv geworden, in den ländlichen Regionen unseres Bundeslandes zu wohnen und zu arbeiten."

Schnelles Internet in ganz Oberösterreich

In die Zuständigkeit des Landesrats fällt außerdem der Breitbandausbau, der das digitale Arbeiten in jenen Regionen, die vom kommerziellen Breitband nicht ausreichend bedient werden, ermöglichen. "Das ‚Digitale Investitionspaket für den ländlichen Raum‘ umfasst einerseits 34,5 Millionen Euro an Fördermittel für Ausbauprojekte der landeseigenen Breitbandgesellschaft Fiber Service OÖ, von denen 10 Millionen Euro aus dem ‘Oberösterreich-Plan’ stammen“, so Achleitner. Mit den neuen Mitteln können Breitband-Projekte in mehr als 50 Gemeinden noch schneller fertiggestellt werden.

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