Reduzierte Gaslieferungen
Stelzer warnt vor Massenarbeitslosigkeit

Die voestalpine in Linz aber auch zahlreiche andere Industriebetriebe wären von einem Ausfall der Gaslieferungen schwer betroffen – Landeshauptmann Thomas Stelzer warnt vor dem Hintergrund der reduzierten Gaslieferungen aus Russland vor einer drohenden Massenarbeitslosigkeit. | Foto: Linz AG
  • Die voestalpine in Linz aber auch zahlreiche andere Industriebetriebe wären von einem Ausfall der Gaslieferungen schwer betroffen – Landeshauptmann Thomas Stelzer warnt vor dem Hintergrund der reduzierten Gaslieferungen aus Russland vor einer drohenden Massenarbeitslosigkeit.
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Die russische Gazprom hat wegen angeblich notwendiger Reparaturarbeiten nach Deutschland am Donnerstag auch für Österreich und Tschechien eine Reduktion der Liefermengen angekündigt. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer fordert deshalb von Energieministerin Leonore Gewessler, offenzulegen, welche Pläne es für eine Reduktion oder den Ausfall der Gaslieferungen aus Russland gebe. In Oberösterreich kommt indes derzeit noch genug Gas an.

OBERÖSTERREICH. „Die heutigen Meldungen über rückläufige Gaslieferungen aus Russland nach Österreich müssen beim Energieministerium die Alarmglocken schrillen lassen. Der starke Industriestandort Oberösterreich fordert rasche Aufklärung über die geplante weitere Vorgangsweise der Bundesregierung zur unmittelbaren Sicherstellung der Gasversorgung für Betriebe und Haushalte“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer am vergangenen Donnerstag. Die Sicherung der Gasversorgung im Hier und Heute müsse ab sofort in den Mittelpunkt rücken.
Der russische Präsident lasse klar erkennen, dass er einerseits den Preis des russischen Gases hochtreiben wolle und andererseits die europäischen Länder und damit auch Österreich politisch und wirtschaftlich verunsichern möchte, heißt es in einer Aussendung der Wirtschaftskammer Oberösterreich. „Diese Verunsicherung kommt nicht von ungefähr und daher muss Energieministerin Leonore Gewessler ein klares Konzept vorlegen, wie Österreich gegen eine derartige Drohgebärde Russlands dagegen halten und die Versorgungssicherheit gewährleisten kann", fordert WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.

Kein Plan für Ausfall der Gaslieferungen?

Stelzer und auch andere ÖVP-Landeshauptleute hatten Gewessler bereits mehrfach dafür kritisiert, dass es bisher keine festgelegte Vorgangsweise für eine Reduktion oder einen Entfall der Gaslieferungen aus Russland gebe – im Gegensatz etwa zu Deutschland, wo sich die Politik bemühe, alternative Gaslieferanten zu finden. Das Energieministerium müsse "den Blick auf die Aktualität richten und nicht auf Energieszenarien für die nächsten 20 Jahre", heißt es in einer Aussendung der ÖVP Oberösterreich.

Massenarbeitslosigkeit bei Gas-Ausfall

Stelzer warnt: „Das Einkommen von zigtausenden Haushalten in Oberösterreich hängt an der Sicherstellung der Erdgasversorgung. Daher fordern wir vom Energieministerium einen Fokus auf die Versorgungsproblematik und die Darlegung der weiteren Vorgangsweise nach heutigen ersten Meldungen über Lieferrückgänge aus Russland. Klar ist jedenfalls schon jetzt: Reißt die Gaslieferung nach Österreich heute ab, haben wir in Kürze Massenarbeitslosigkeit."
Dieses Szenario skizziert auch WKOÖ-Präsidentin Hummer: "Kommt es tatsächlich zu einem Gasstopp bzw. zu gravierenden Kürzungen der Gasmengen wären die Konsequenzen für Oberösterreich katastrophal. Dies würde tatsächlich ein Zurückwerfen der Wirtschaft um Jahrzehnte bedeuten und in der Folge käme es zu Massenarbeitlosigkeit.“

Derzeit fließt genug Gas nach OÖ

Auf Anfrage der BezirksRundSchau heißt es von der Netz Oberösterreich, die in weiten Teilen des Landes für das Strom- und Gasnetz verantwortlich ist, dass derzeit ausreichend Gas nach Oberösterreich komme. Am Freitagmorgen waren es 440.000 Kubikmeter Gas pro Stunde. 140.000 Kubikmeter wurden sofort verbraucht, die restlichen 300.000 Kubikmeter eingespeichert. Eine "normale Einspeicherquote" so Netz OÖ-Sprecher Wolfgang Denk, mit der sich wie in den Vorjahren eine Befüllung der Speicher bis zum Winter ausgehen würde.

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