Maske und Corona-Test für Kind verweigert
Vater ohne Maske drehte an Schule auf – Polizeieinsatz

An der Mittelschule in Vöcklamarkt musste Montagfrüh die Polizei einschreiten.  | Foto: panthermedia.net/tomwang
  • An der Mittelschule in Vöcklamarkt musste Montagfrüh die Polizei einschreiten.
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Maske, Abstand, Testen: Eigentlich klare und einfache Regeln, doch offensichtlich nicht für jedermann verständlich. Am 15. Februar, dem ersten Schultag nach den Semesterferien, musste die Polizei zu einem Masken-Einsatz an der Mittelschule in Vöcklamarkt (Bezirk Vöcklabruck) ausrücken.

VÖCKLAMARKT. Ein Vater war am Morgen mit seinem Sohn in der Schule erschienen – ohne Maske, ohne Bereitschaft, sein Kind vom Schulpersonal testen zu lassen, und uneinsichtig, das Schulgebäude wieder zu verlassen. Begründet hatte er die Maskenverweigerung mit einem Attest – ob echt oder nicht, lässt sich nicht klären. In einer Videobotschaft spricht der Mann von einem ärztlichen Attest, das ihn und seinen Sohn von der Maskenpflicht ausnehme. Außerdem habe er nach "Verhandlungen" zugestimmt, dass die anwesende Landesschul-Ärztin den Nasenbohrtest bei seinem Sohn durchführe – was wiederum vom Schuldirektor abgelehnt worden sei.

Mehrere Versuche, den Mann, der bereits an einer Anti-Corona-Demo vor der OÖ-Bildungsdirektion federführend beteiligt war, zu beruhigen, schlugen jedenfalls fehl. Sogar der herbeigeeilte Leiter der Bildungsregion, konnte den Mann nicht bremsen. Schließlich musste die Polizei einschreiten und die Schulleitung sprach ein Betretungsverbot aus. Laut Polizei OÖ wurde der Vater zudem wegen Verstößen gegen die Covid-19-Verordnung bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.

Kein Test heißt Home-Schooling

Der Sachverhalt wurde der BezirksRundschau von einer Sprecherin der OÖ Bildungsdirektion bestätigt. „An allen oö. Schulen sind die geltenden Hygiene- und Präventionsmaßnahmen umzusetzen. Dazu zählen seit Beginn des Sommersemesters auch die regelmäßigen Selbsttests, die einen Präsenzunterricht erst wieder möglich gemacht haben. Ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen wäre das jedoch nicht möglich gewesen, denn wir haben diese Pandemie noch nicht durchgestanden, wie die nun auftauchenden Covid-Mutationen leider zeigen. Wer sein Kind nicht testen lassen möchte, muss es gemäß der gültigen Verordnung zuhause lassen", sagt Herwig Kerschbaumer, Büroleiter des OÖ-Bildungsdirektors. Vonseiten der Mittelschule Vöcklamarkt wollte niemand eine Stellungnahme abgeben.

Grundsätzlich wären die Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie eigentlich kinderleicht: Die Schüler sind im Rotationssystem vor Ort an der Schule, es wird einmal wöchentlich der Corona-Nasenbohrtest gemacht und eine Maske ist Pflicht. Doch apropos Kinder: Ob der wütende Vater ein Vorbild für andere Schüler war und seinem eigenen Kind mit dieser Aktion einen großen Gefallen getan hat, darf bezweifelt werden.

Update 22. Februar:
Der betroffene Vater beanstandete telefonisch nach Publikation des Artikels die Formulierung: „Exekutivbeamte führten den Mann aus dem Schulgebäude“. Diese sei falsch. Die BezirksRundschau hat dem Mann angeboten, nach Übersendung und Durchsicht des Videomaterials, das von ihm angefertigt wurde, den Sachverhalt gegebenenfalls richtig zu stellen. Das ist nicht passiert, allerdings wurden Ausschnitte des Videos mittlerweile online veröffentlicht. Die BezirksRundschau hat daraufhin erneut bei der Polizei den Sachverhalt nachgeprüft. Die Stellungnahme der Polizei nach erneuter Rücksprache mit den Beamten vor Ort: „Die Amtshandlung in Vöcklamarkt war besonders, da Auffassungsunterschiede bezüglich des Hausrechts gegeben waren. Dieses liegt jedoch eindeutig bei der Schulleitung“. Der Mann sei von der Polizei nicht „aus dem Schulgebäude geführt“ worden, sondern habe dieses schlussendlich aus freien Stücken verlassen. Die BezirksRundschau korrigiert hiermit die Erstfassung des Artikels in diesem Aspekt.

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