OÖ Bauernbund
Corona-Pandemie führte zu Rückgang von Emissionen
Die Corona-Pandemie führte zum stärksten Emissionsrückgang seit dem Zweiten Weltkrieg. Das ist jetzt das Ergebnis einer wissenschaftlichen Analyse von 69 Ländern. Leicht gesunken sind zum Beispiel die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft.
OÖ. Während der Hochphase der Corona-Pandemie lagen die globalen täglichen Kohlendioxidemissionen um etwa 17 Prozent unter denen des Vorjahres. Das ist das Ergebnis einer Studie des Global Carbon Projects der Universität Standford. Wissenschaftler haben dafür 69 Länder analysiert, die zusammen für 97 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen verantwortlich sind. Die meisten Emissionen entfallen auf Straßen- und Schienenfahrzeuge sowie die Industrie einschließlich Kraftwerke (jeweils 43 Prozent).
Der OÖ Bauernbund weist jetzt darauf hin, dass die Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen von 2018 auf 2019 um 1,3 Prozent senken konnte. Allerdings werde die fünffache Menge an Kohlenstoffdioxid über Photosynthese gebunden.
„Die Landwirtschaft ist dabei ihre Produktionsmethoden an die veränderten Gegebenheiten, wie etwa durch Sortenwahl, Bodenbearbeitung etc. anzupassen. Doch nicht nur sie ist von der Klimakrise betroffen, sondern die gesamte Gesellschaft. Wir können nur gemeinsam an einem Strang ziehen und bewusst dagegen steuern“, ist Agrarlandesrat und Obmann des OÖ Bauernbundes Max Hiegelsberger überzeugt.
Konsumenten rät er auf die Herkunft der Lebensmittel zu achten. Ein Kilogramm brasilianisches Rindfleisch verursache etwa 80 Kilogramm Kohlenstoffdioxid, während es beim österreichischen nur 14 Kilogramm seien.
"Scheinheilige Vorgehensweise der EU"
Laut Hiegelsberger habe die österreichische Landwirtschaft ihre Emissionen bereits deutlich gesenkt. So sei etwa der CO2-Fußabdruck bei Milchprodukten seit den 1990er-Jahren um etwa 30 Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu sind die Emissionen des Verkehrs zwischen 1990 und 2015 um fast 60 Prozent gestiegen. Um die klimaschädlichen Gase aus dem Flugverkehr einzudämmen, wurde 2013 bei der Generalversammlung der ICAO (=International Civil Aviation Organization) bereits eine globale marktbasierte Maßnahme beschlossen. Die Europäische Union verabschiedete daraufhin zwei Verordnungen, sodass ausschließlich Flüge innerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes in den Emissionshandel einbezogen werden. „Hier tut sich eine gewisse Art von Scheinheiligkeit auf. Einerseits spricht man über die schädlichen Emissionen aus der Landwirtschaft, andererseits werden von der EU nicht einmal die Emissionen aus dem internationalen Flugverkehr erhoben. Diese Vorgehensweise ist für mich absolut nicht nachvollziehbar“, schließt Hiegelsberger.
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